Große Spiele für die Panthers in den Play-Offs. Foto: Morat

Basketball: Ein Abend fürs Geschichtsbuch. Zuversicht vorm Heimduell gegen Gießen. Fans stürmen Vorverkaufsstellen.

Mit einem zweiten Sieg in der Play-off-Viertelfinalserie der ProB (Modus »Best of 3«) gegen Gießen können die wiha Panthers Schwenningen am Samstag (20 Uhr) daheim die Tür zum Halbfinale aufstoßen. 1400 Zuschauer wollen dabei sein.

Tolle Euphorie

Was sich in dieser Play-off-Phase mittlerweile rund um die Panthers abspielt, wird immer verrückter. In dieser Woche waren schnell die Vorverkaufsstellen für das zweite Viertelfinal-Duell ausverkauft. Die Schwenninger erhielten Kartennachfragen sogar aus Tübingen, Konstanz und Lörrach. Die Deutenberghalle dürfte am Samstag mit 1400 Zuschauern "ausgebucht" sein. Es wäre eine neue Rekordmarke. Die Panthers haben sich aber dazu entschlossen, noch 400 Karten für den Verkauf an der Abendkasse bereit zu halten. Diese dürften aber auch schnell vergriffen sein. Die Panthers haben es nach ihrem 92:86-Erfolg in Gießen nun in der Hand, ins Halbfinale einzuziehen und damit ihren bislang größten Erfolg der Klubgeschichte zu feiern. Der Panthers-Coach und langjährige "Macher" Alen Velcic bringt das Momentum auf den Punkt: »So etwas hat es hier bei uns in Schwenningen noch nicht gegeben.«

Team arbeitet konzentriert

Trainer und Mannschaft freuen sich zwar riesig über diese neue Euphoriewelle, bereiten sich aber sehr konzentriert auf ihre Aufgaben vor. Der Erfolgsschlüssel der Schwenninger Akteure ist, dass sie punktgenau in dieser Saisonphase eine starke Form zeigen und es jedem Gegner schwer machen.

Viele Mosaiksteine

Ein Bill Borekambi, der in Gießen vor einer Woche mit 26 Punkten bester Scorer war, ist das beste Beispiel dafür, wie gut es bei den Panthers momentan läuft. Der Power-Forward geht zusammen mit Rasheed Moore voran, übernimmt viel Verantwortung. Der gebürtige Berliner wird seinem Ruf einmal mehr gerecht, ein typischer Play-off-Spieler zu sein. "Dies ist auch die schönste Saisonphase für uns Spieler«" sagt er. Aber zum aktuellen Schwenninger Erfolgsbild zählen noch viele weitere Mosaiksteine. Kapitän Kosta Karamatskos kommt nach seiner Verletzungspause immer besser in Form. Ein cooler Leon Friederici ist von der Bank her sehr wertvoll für die Mannschaft, und ein Hannes Osterwalder gilt als das "Arbeitstier" in diesem Team. Gießens Trainer Rolf Scholz hatte nicht umsonst erst vor wenigen Tagen betont, "dass man nun klar sieht, warum die Panthers in der Hauptrunde so lange auf dem zweiten Platz standen."

Erfolgreicher Start wichtig

Das Schwenninger Team strahlt vor diesem zweiten Viertelfinal-Duell viel Zuversicht aus, doch Trainer und die Spieler wissen auch, dass am Samstag noch ein steiniger Weg vor ihnen liegen kann. "Wir brauchen unbedingt einen erfolgreichen Start ins Spiel. Das ist sehr wichtig, um schnell wieder Sicherheit reinzubekommen", macht es Coach Alen Velcic deutlich. Er erwartet ein Gießener Team, "das nun nichts mehr zu verlieren hat und mit offenem Visier ans Werk geht. Ich bin mir sicher, dass sie im Vergleich zum ersten Spiel ihre Strategie ändern. Doch auch wir haben spieltaktisch noch Überraschungsmomente im Kasten". Die Chancenverteilung? "50:50", sagt Alen Velcic. "Aber dazu haben wir unsere tollen Fans im Rücken." Kosta Karmatskos sieht bei seinem Team aber noch Steigerungspotenzial. "Unsere Abstimmung in der Defense muss wieder besser werden. Wir haben in Gießen dem Gegner zu viel zugelassen. Aber es sind nur Kleinigkeiten, die wir am Samstag verbessern müssen."

Entschlossene Gießener

Und die Gießener Strategie? »Wir wollten die Physis der Panthers schon im ersten Spiel matchen. Dies ist uns aber nicht gelungen. In Schwenningen müssen wir es besser machen«, fordert Rackelos-Coach Rolf Scholz. Und weiter: "Wir müssen am Brett aggressiver und konsequenter arbeiten als im ersten Spiel, und wir müssen vom ersten Moment nun viel wacher sein. Unser Team ist fest entschlossen, das dritte Spiel zu erreichen."
Da zwei der Talente beim Gießener Erstliga-Team am Samstag zeitgleich eingeplant sind, ist davon auszugehen, dass Rolf Scholz mit einer ziemlich kleineren Rotation als die Panthers operieren wird. Ob die große Kulisse ein Nachteil für sein junges Team sein kann? "Nein, vielmehr freuen sich die Jungs darauf."