In der ProA haben die wiha Panthers Schwenningen ihr wichtiges Heimspiel gegen die Seawolves Rostock mit 70:81 (19:20, 14:26, 25:16, 12:20) verloren. Der Aufsteiger rutschte auf den 13. Platz zurück. Die Rostocker fanden Anschluss ans Tabellenmittelfeld.

Zwei Großbaustellen

Die Panthers zeigten lediglich im ersten und im dritten Viertel eine ansprechende Leistung. Zwei große Problemfelder gibt es nun für Coach Alen Velcic und sein Team in der zweiwöchigen Pause zu bearbeiten: Die Defense steht noch lange nicht so stabil, wie es in der ProA konstant über 40 Minuten erforderlich ist. Zudem muss das vor der Saison neuformierte Team noch viel mehr zusammenwachsen. Einige Spieler "leben" noch zu sehr in ihren früheren Systemen. Die Eingewöhnungszeit in Schwenningen dauerte bei ihnen bisher zu lange.

Hier gibt es unser Video:

Zwölfeinhalb Stunden benötigten die Seewölfe am Freitag, um von der Ostsee per Bus in die Doppelstadt zu kommen. Es war bisher mit 933,80 Kilometern die längste Anfahrt im deutschen Basketball. Das Rostocker Team übernachtete in einem Hotel in der Villinger Innenstadt, absolvierte am Samstagvormittag noch eine Wurfeinheit in der Deutenberghalle und unternahm in der Vorbereitung aufs Spiel auch einige Spaziergänge rund um das Hotel. In der Nacht auf Sonntag ging es für die Hanseaten – wieder mit dem Bus – zurück nach Rostock. Die Panthers werden zum Rückspiel am 5. Januar nach Berlin fliegen und dort mit Kleinbussen weiter an die Ostsee fahren. Für Alen Velcic sind diese Mammuttouren nichts Besonderes. "Dafür spielen wir ja auch in der ProA."

Die Enttäuschung nach der Niederlage saß so tief, dass sich Trainer und Mannschaft erst einmal für 25 Minuten zu einer internen Besprechung zurückzogen. Coach Alen Velcic warnte: "Wenn es für uns so weitergeht, dann wird es für uns ein Brett, den Klassenerhalt zu schaffen." Aber der Panthers-Macher zeigt sich trotz der Fülle an Arbeit auch wieder kämpferisch: "Wir krempeln die Ärmel hoch."

Schwaches zweites Viertel

Die Schwenninger verzeichneten ein ordentliches erstes Viertel. Sie begannen mit einer 6:2-Führung, während bei den Rostockern in den ersten Minuten nach deren zuletzt enttäuschenden Leistungen noch eine gewisse Unsicherheit erkennbar war. Mit 20:19 für die Gäste ging es in den zweiten Abschnitt.

In diesem schafften die Panthers in den ersten 4:52 Minuten nur zwei Punkte. Sie hatten dazu große Abstimmungsprobleme in ihrer Zonenverteidigung. Mit einer klaren Spielstruktur und ihrer individuellen Offense-Qualität hebelte Rostock (17:2-Lauf) nun den Aufsteiger aus, nutzte konsequent die Fehler der Panthers und lag zur Pause mit 46:33 vorne.

Starke Aufholjagd

Die Neckarstädter bliesen nach Wiederbeginn mit Neuzugang Ivan Mikulic, David Dennis, Rasheed Moore, Marko Bacak und Yasin Kolo aber zu einer tollen Aufholjagd. Kurz vor dem Ende des dritten Viertels hatten die Gastgeber (56:56) ausgeglichen. Aber sie nutzten das Momentum nicht. Vielleicht auch, weil die Fünf der Aufholjagd nun etwas müde waren und Alen Velcic wieder wechseln musste. Es riss der Faden wieder im Panthers-Spiel.

Das Team aus Rostock wirkte in den letzten Minuten der Partie wieder stabiler und sicherte sich am Ende mit dem 81:70-Endstand sehr wichtige zwei Punkte.

Stimmen

Alen Velcic, Panthers-Trainer:

»Ich bin ziemlich enttäuscht. Wir hatten nach unserer Aufholjagd im dritten Viertel das Momentum wieder auf unserer Seite – und haben es nicht genutzt. Wenn es so für uns weitergeht, dann wird es ein ziemliches Brett, den Klassenerhalt zu schaffen. Aber wir werden die Ärmel hochkrempeln, fleißig weiterarbeiten und uns für das Spiel in Leverkusen in zwei Wochen vorbereiten. Wir werden nicht absteigen.«

Milan Skobalji, Trainer der Seawolves:

»In drei von vier Vierteln waren wir das bessere Team. Wir haben das Spiel über eine stabile Defense – gerade im zweiten Viertel – gewonnen. Dazu konnten wir die Schwenninger Führungsspieler in etwa neutralisieren. Für uns war es in unserer Situation ein sehr wichtiger Sieg.«

Ivan Mikulic, Panthers-Neuzugang:

»Wir hatten in der ersten Halbzeit in der Defense zu große Probleme. Diese haben sich auch in unsere Offense übertragen. Wir müssen die Pause nun gut nutzen, um hart an uns zu arbeiten.«

Rasheed Moore, Panthers-Topscorer:

»Wir haben zu lange gebraucht, um die nötige defensive Intensität aufs Parkett zu bringen. Und als wir die Zone dann endlich im Griff hatten, hat Rostock angefangen, von außen viel zu treffen. Offensiv hatten wir genug gute Würfe, die wir dann aber zu selten getroffen haben.«

Filip Kukic, Panthers-Spieler:

»Wir sind spielerisch noch nicht auf einer Linie. Jeder ist gut ausgebildet, aber wenn wir nicht noch mehr als Mannschaft funktionieren, dann werden wir nicht so erfolgreich sein. Der Trainer sagt uns dies jeden Tag.«

Korbgeflüster

Ein Leadertyp

Ivan Mikulic ist eine absolute Bereicherung für das Schwenninger Team. Dies lässt sich vom Guard nach dessen ersten knapp 21 Minuten für die Panthers am Samstag schon sagen. Mikulic ist ein Führungsspieler, arbeitet auf dem Feld mit viel Präzision und Spielintelligenz, ist wurfstark und besitzt eine tolle Körpersprache. Auffällig war auch, wie sehr er besonders Rasheed Moore nach diversen Fehlern immer wieder neue motivierte. Nach dem Spiel zogen sich die Panthers für 25 Minuten zurück zur Besprechung in ihre Kabine.

Als erster der Spieler trug der 28-Jährige seine Meinung vor. Coach A len Velcic, der ihn schon länger auf dem Bildschirm hatte, ist überzeugt davon, dass der Kroate den Panthers noch viel helfen wird. "Er muss noch etwas an seinem konditionellen Rückstand arbeiten", so der Schwenninger Coach. Bevor die Neckarstädter ihn verpflichteten, absolvierte Mikulic noch kein Spiel in dieser Saison. Beim Team kommt Ivan Mikulic bereits ausgezeichnet an. Dem Neuzugang haben die ersten Tage bei seinem neuen Arbeitgeber schon sehr gefallen. "Wichtig ist", so seine ersten Erkenntnisse, "dass wir noch mehr spielerisch zusammenwachsen. Deshalb kommt in meinen Augen die zweiwöchige Pause genau richtig. Das Team hat sehr viel Potenzial, muss dieses aber noch viel besser abrufen".

Panthers werden fliegen

Zwölfeinhalb Stunden benötigten die Seewölfe am Freitag, um von der Ostsee per Bus in die Doppelstadt zu kommen. Es war bisher mit 933,80 Kilometern die längste Anfahrt im deutschen Basketball. Das Rostocker Team übernachtete in einem Hotel in der Villinger Innenstadt, absolvierte am Samstagvormittag noch eine Wurfeinheit in der Deutenberghalle und unternahm in der Vorbereitung aufs Spiel auch einige Spaziergänge rund um das Hotel. In der Nacht auf Sonntag ging es für die Hanseaten – wieder mit dem Bus – zurück nach Rostock. Die Panthers werden zum Rückspiel am 5. Januar nach Berlin fliegen und dort mit Kleinbussen weiter an die Ostsee fahren. Für Alen Velcic sind diese Mammuttouren nichts Besonderes. "Dafür spielen wir ja auch in der ProA."

Viele Vereine interessiert

Der Vorverkauf auf das Weihnachtsspiel am 28. Dezember gegen Tübingen in der Helios-Arena ist gut angelaufen. Der Ticketabsatz bewegt sich derzeit bereits im vierstelligen Bereich. Besonders viele Vereine, die von den Panthers angeschrieben wurden, zeigen sich sehr interessiert.