Alen Velcic und sein Team hatten sich in Hagen mehr ausgerechnet. Foto: Morat

Basketball: Schwenninger haben gegen Hagen das Nachsehen. "Der eine oder andere Spieler muss sich hinterfragen".

Die wiha Panthers Schwenningen haben es in der ProA verpasst, nach dem Heimsieg gegen Schalke nachzulegen. In Hagen setzte es eine deutliche 66:81-Niederlage. Lange agierte das Team von Alen Velcic aber auf Augenhöhe.

Die am Ende deutliche 15-Punkte-Pleite war so zu Beginn der Partie noch nicht abzusehen. Wie erwartet begegneten sich zwei Mannschaften auf Augenhöhe. Beide Teams taten sich zunächst offensiv schwer, die Panthers erwischten aber mit aggressiver Penetration der Zone den etwas besseren Start. Hagen Phoenix schlug zurück – und zwar in Person von Dominik Spohr, der in den ersten fünf Minuten elf Punkte erzielte. Dank neun Zählern des von der Bank kommenden Neuzugangs Ivan Mikulic gingen die Panthers mit einer 21:19-Führung in die erste Viertelpause.

Im zweiten Durchgang folgte aber der Einbruch. "Acht Dreier in einem Viertel zuzulassen, das ist einfach zu viel. Wir haben in der Defense schlecht rotiert und kommuniziert. Wenn Hagen dann so eine starke Shooting-Nacht erwischt, wird es natürlich schwer, dies wieder aufzuholen", analysierte Panthers-Coach Alen Velcic. Und tatsächlich hätte die Dreierquote der Feuervögel besser kaum sein können: 15 getroffene Distanzwürfe, bei einer Quote von 50 Prozent. Vor allem Dominik Spohr (6, 55 Prozent) und Kyle Leufroy (5, 83 Prozent) waren heiß aus der Distanz. Beide hatten am Ende jeweils 23 Punkte erzielt. In dieser Phase wurden auch die Zuschauer in der Ischelandhalle zum Faktor.

Nach dem Seitenwechsel schafften es die Panthers, sich in die Partie zurückzukämpfen. Vor allem defensiv steigerten sie sich, ließen nicht mehr so viele leichte Körbe zu – und auch weniger Dreier. Aber in der Offensive lief noch immer nicht viel zusammen. Alen Velcic vermisste den von ihm geforderten "strukturierten und organisierten Basketball". Sein Team habe sich an diesem Abend nicht an seine Vorgaben gehalten, kritisierte der Coach.

Immer wenn die Panthers kurz davor waren, wieder in unmittelbare Schlagdistanz zu kommen, hatten die Gastgeber die entsprechende Antwort parat. So zum Beispiel Spohr, der mit der Schlusssirene ein Vier-Punkte-Spiel schaffte. In der Offensive versuchten es die Schwenninger zu viel mit Einzelaktionen. Mangelnde Bewegung abseits des Balles machte es schwer, freie Schützen zu finden. Rasheed Moore war in den Reihen der Gäste der einzige Spieler, der im zweistelligen Bereich scorte. Über die gesamten Spielzeit verwandelten die Panthers nur drei Dreier – bei 14 Versuchen (21 Prozent). Im letzten Abschnitt schien der Heimsieg für Hagen kaum noch in Gefahr. Phoenix versprühte zwar keinen Glanz, spielte seine Führung aber souverän herunter. Die Panthers agierten defensiv weiterhin stabil, kamen aber am anderen Ende des Feldes nicht genug ins Rollen, um dem Gastgeber noch einmal ernsthaft gefährlich zu werden. Am Ende stand es 66:81 aus Schwenninger Sicht. Die zehnte Saisonniederlage war also besiegelt – und damit der 13. Rang in der Tabelle. "Mit einem Sieg hätten wir wieder einen Schritt in Richtung Playoffs machen können. Aber so stecken wir unten fest", ärgerte sich Alen Velcic.

Der Coach betonte aber erneut, dass auch diese Niederlage kein Beinbruch sei. "Alle Teams da unten drin liegen nahe beieinander. Wir müssen es einfach schaffen, eine kleine Siegesserie zu starten. Und ich bin fest davon überzeugt, dass wir das schaffen." Dennoch fand der Coach deutliche Negativ-Worte: "Es hat auch in Hagen wieder an der Einstellung gehapert – gerade in der Defensive. Der eine oder andere Spieler muss sich wirklich hinterfragen und darüber nachdenken, was es heißt, professionell Basketball zu spielen."