Auch Schwenningens neuer Point-Guard Nate Britt möchte mithelfen, dass den Panthers in Heidelberg der dritte Saisonsieg gelingt. Foto: Michael Kienzler Foto: Schwarzwälder Bote

Basketball: Nach Heidelberg statt nach Tübingen / Gastgeber zählen in der ProA zu den Geheimfavoriten

In der ProA geht es für die wiha Panthers Schwenningen nicht wie geplant am Samstag nach Tübingen, sondern nach Heidelberg. Spielbeginn bei den Academics ist um 17 Uhr.

Kurzer Draht

Diese Saison in der ProA ist schon eine ganz besondere. Zwei Mannschaften – ein Problem: Da sowohl die MLP Academics Heidelberg als auch die wiha Panthers Schwenningen – nach der coronabedingten Absage von Tübingen – für dieses Wochenende ohne Gegner dastanden, telefonierten sich die Verantwortlichen beider Klubs spontan zusammen. Das Ergebnis: Das erst für den 7. Februar geplante Gastspiel der Panthers in Heidelberg wird vorgezogen. Damit kommen die Schwenninger um eine längere Pause, die bis zum 5. Dezember gedauert hätte herum. "Uns kam die Anfrage aus Heidelberg gelegen. Es ist eine win-win-Situation für beide Mannschaften. Wir bleiben im Rhythmus und Heidelberg muss nach erst drei ausgetragenen Partien nicht schon wieder pausieren", erläutert es Panthers-Coach Alen Velcic. Aufgrund der Tatsache, dass letztendlich der Modus dieser ProA-Saison nach den vielen Spielausfällen mittelfristig doch völlig offen erscheint, "ist es ganz wichtig, dass wir so viele Spiele als möglich austragen", bringt es Alen Velcic weiter auf den Punkt.

Die Panthers wollen ihren Rückenwind nach dem 85:80-Sieg gegen Leverkusen am Samstag am Heidelberger Olympiastützpunkt nutzen. Eigentlich zählen die Gastgeber nach ihrem starken vierten Platz im Vorjahr auch in dieser Saison zu den Geheimfavoriten, doch coronabedingt hat die Mannschaft von Coach Frankie Ignjatovic erst drei Spiele absolvieren können und ist noch nicht in einem opitmalen Rhythmus. Dabei feierten dieAcademics zwei hohe Heimsiege gegen Nürnberg (99:77) und Tübingen (99:80), mussten sich aber Leverkusen auswärts klar geschlagen geben.

Tonangebender Spieler der Academics ist bisher US-Aufbauspieler Saeed Nelson. Der 22-jährige Rookie hat kaum Akklimatisierungszeit benötigt. In den bisher drei Partien der Heidelberger erzielt der Point Guard durchschnittlich beeindruckende 19,7 Punkte, 4,7 Assists und 4,3 Rebounds.

Ansonsten vertrauen die "Akademiker" auf eine hochwertige Guard-Rotation. Aus Trier kam im Sommer mit Jordan Geist einer der stärksten Offensivspieler der Liga. Routinier Shyron Ely zählt seit Jahren zu den besten Spielern in der Liga. Verzichten müssen die Heidelberger nach wie vor auf Kapitän Phillipp Heyden, der sich im Auswärtsspiel in Leverkusen eine Fußverletzung zuzog und noch pausieren muss.

Fehlerquote muss runter

Die wiha Panthers gehen mit Selbstbewusstsein in das kurzfristig angesetzte Spiel in Heidelberg. Gegen Leverkusen sahen Spielintensität und Abstimmung untereinander so aus, wie sich Trainer Alen Velcic das vorstellt: "Das erste Mal in dieser Saison haben bei uns alle mit dem gleichen Herzschlag gespielt. Mit derselben Intensität müssen wir nun auch in Heidelberg auftreten. Wir wollen auch dort gewinnen, selbst wenn es eine schwere Aufgabe wird", betont der Panthers-Coach. Klar ist aber auch, dass die Neckarstädter auch noch ihre Fehlerquote im Vergleich zu den vergangenen Spielen weiter reduzieren müssen." Allein 15 Turnover gegen Leverkusen waren ein zu hoher Wert.

Lagerpusch braucht Geduld

Bei diesem Duell am Samstag kommt es auch zu einem Wiedersehen auf beiden Seiten. Panthers-Guard Grant Teichmann trug vergangene Saison noch das Jersey der Academics. Bei den Heidelbergern spielt mit Daniel Loh nun ein Akteur, der zum letztjährigen Kader der Schwenninger zählte.

Noch nicht in Sicht ist bei den Panthers übrigens das Debüt des lange verletzten neuen Center Lars Lagerpusch. Er hat nach seiner Knieoperation das Reha-Programm abgeschlossen und kann zumindest für sich bereits wieder basketball-spezifische Übungen absolvieren. In der kommenden Woche wird sein Knie noch einmal untersucht. Danach wird entschieden, ob die Belastung weiter erhöht werden kann.

  Academics Heidelberg Heidelbergs Coach Frenkie Ignjatovic ist erfahren genug, um nicht zu schnell zu Euphorie zu neigen. Doch nach einer gelungenen Vorbereitung zeigte sich der Trainerfuchs hinsichtlich einer erfolgreichen ProA-Saison sehr zuversichtlich. Die Heidelberger haben einige interessante Neuverpflichtungen getätigt, verstärkten sich auf dem Papier vor allem auf den Positionen 1 und 2. Aus Trier kam Guard Jordan Geist, der in der vergangenen ProA-Saison mit 19 Punkten im Schnitt der Top-Scorer der Liga war. "Spieler wie er können den Unterschied ausmachen", meint auch der Heidelberger Coach. Neuer Spielmacher der Academics ist der Patriot League Player of the Year, Saeed Nelson. Dazu kehrte mit Evan McGaughey (Forward) der frühere Heidelberger Publikumsliebling zurück. Außerdem haben die Universitätsstädter mit Shyron Ely weiterhin einen der besten ProA-Spieler in ihren Reihen. Die Saisonzielsetzung der Badener steht: Ein Platz unter den Top 4 soll es sein. Vor den Panthers zeigt Frenkie Ignjatovic vor der Samstag-Partie viel Respekt: "Schwenningen hat eine neue und schnelle Mannschaft. Wir müssen es verhindern, dass sie gegen uns einen Lauf bekommen. Ich traue ihnen in dieser Saison einiges zu."