Panthers-Power-Forward Bill Borekambi (rechts) streckt sich zum Bremerhavener Korb. In manchen Phasen taten sich die Schwenninger gegen die Defense der Eisbären einfach zu schwer. Foto: Michael Kienzler

Basketball: Spielmacher Drew Brandon hofft auf baldiges Comeback. "Manchmal zu hektisch."

Die wiha Panthers Schwenningen verkauften sich in der ProA in ihrem Heimspiel gegen das Top-Team aus Bremerhaven (77:83) unter Wert. Die Chancen waren für den Aufsteiger da, für eine Überraschung zu sorgen.

"Manchmal zu hektisch"

Das Team um Trainer Velcic konnte in den Phasen, in denen die Eisbären konzentrationsmäßig nicht hundertprozentig auf der Höhe waren, nicht entscheidend an Boden gewinnen. Dazu ließen die Panthers 15 Dreier der Gäste zu, die aber andererseits auch ihr Können aufblitzen ließen. Spieler wie Sid-Marlon Theis (20 Punkte/33:48 Einsatzminuten), Kasey Hill ( 12/32:25) oder auch Adrian Breitlauch (19/35:47) stellen individuell eine große Klasse im Team des Tabellenzweiten aus Bremerhaven dar. Ein Kasey Hill trägt seine Angriffe in einem so hohen Tempo vor, dass allerdings schon mal zehn Ballverluste für ihn drin sind.

Dennoch, so Panthers-Routinier Kosta Karmatskos, "wäre für uns mehr möglich gewesen. Wir haben allerdings in den Phasen, in denen wir ergebnismäßig wieder herankamen, zu viel Kraft gelassen, die uns am Ende gefehlt hat." Klar war für ihn auch, "dass wir Drew Brandon so einfach nicht ersetzen können. Er hebt unser Spielniveau um zwei Stufen. Ohne ihn waren wir manchmal zu hektisch im Spielaufbau". Allerdings hatten die Eisbären auch auf ihren Spielmacher Anthony Canty verzichten müssen, der aufgrund eines Infekts an der Nordsee geblieben war.

Brandon setzt auf Pause

Bei einer gereizten Achillessehne ist Vorsicht geboten. Deshalb riet der Panthers-Mannschaftsarzt von einem Einsatz von Spielmacher Drew Brandon am Samstag vor der Heimpartie ab. Bei den vielen explosiven Bewegungen eines Akteurs im Spiel könnte in so einem Fall die Sehne sogar reißen. "Auch wenn es uns schwerfiel – die Gesundheit des Spielers geht ganz klar vor. Allerdings hat man bei der Mannschaft im Spiel anfangs schon gemerkt, dass sie sich wohl zu sehr mit dem Fehlen von Drew mental beschäftigt hat", unterstrich es Alen Velcic.

Der 27-jährige US-Amerikaner war in den vergangenen Wochen der Dreh- und Angelpunkt der Schwenninger Auftritte. "Es war hart, in diesem wichtigen Heimspiel zuschauen zu müssen. Die Mannschaft hat alles gegeben, auch wenn es in manchen Phasen für uns nicht optimal lief. Ich hoffe, dass ich in zwei Wochen wieder dabei sein kann." Die zweiwöchige Pause kommt natürlich auch mir mit dieser Verletzung sehr entgegen."

Der Ausfall von Drew Brandon war aber einmal mehr ein Fingerzeig für die Schwenninger Personal-Planung hinsichtlich der kommenden Saison. In der Qualitätsbreite des Kaders müssen und werden die Panthers sicherlich zulegen. Frank Singer, einer der beiden Geschäftsführer, hatte bereits in der vergangenen Woche signalisiert, "dass wir unseren Etat (bisher 500 000 Euro, Anm. d. Red.) unbedingt im nächsten Jahr aufstocken müssen".

Spannung steigt

Die ProA-Ligisten können über das Fastnachtswochenende erst einmal durchatmen. In der Liga geht es am Wochenende 29. Februar/1. März weiter. Die Panthers gastieren dann beim FC Schalke 04, der seine Heimspiele in Oberhausen austrägt.

Die Spannung im Rennen um die Play-off-Plätze steigt. Von Platz fünf (Trier/26 Punkte) bis zum Tabellendreizehnten Schwenningen (22) sind es lediglich vier Zähler Unterschied. Klar ist, dass die Panthers nach der Pause ihre ersten beiden Spiele gegen die beiden abstiegsbedrohten Teams des FC Schalke 04 (16./14) und der Artland Dragons (14./16) gewinnen sollten, um mit diesem Schwung dann in die letzten fünf entscheidenden Hauptrundenpartien gehen zu können. Panthers-Coach Alen Velcic bleibt zuversichtlich. "Wir haben weiterhin unsere Chancen auf die Play-offs. Allerdings brauchen wir aus den letzten sieben Hauptrundenpartien noch fünf Siege. Diesem Druck müssen und wollen wir uns stellen."