Sascha Kesselring macht für den KKK in Söflingen sieben Punkte. Foto: Fritsch

Basketball: In dramatischer Schlussphase die Oberhand bei der TSG Söflingen behalten. Spiel von Fouls geprägt.

TSG Söflingen – KKK Haiterbach 76:81 (8:18, 30:38, 52:64). Das erwartet harte Duell bei der TSG Söflingen zeigte alle Facetten eines spannenden Basketballspiels. Der KKK Haiterbach behielt die Nerven und holt den dritten Regionalliga-Sieg in Folge. Der sich im Umbruch befindende KKK Haiterbach, der in der Weihnachtspause mehrere Abgänge verzeichnen musste, konnte vor dem Spiel bei der TSG Söflingen eine Neuverpflichtung bekanntgeben: Vom Zweitligisten Kirchheim wechselt Florian Köppl in den Nordschwarzwald und feierte ein starkes Debüt in Söflingen.

Der KK Komusina und Söflingen sind die Teams der Regionalliga mit den meisten Fouls. Das merkte man: Beide legten ein von Beginn an hartes Spiel an den Tag. Es wurde 40 Minuten lang um jeden Ball geackert. So dauerte es auch fast drei Minuten, bis die Ulmer Vorstädter die 2:0-Führung erzielten. Haiterbach allerdings bewegte sich sehr gut und Herdie Lawrence erzielte neun Punkte zum 11:4 für Haiterbach. In der Defence wurden die Räume zugemacht und Neuzugang Köppl erzielte seine ersten KKK-Punkte zur 18:8-Führung nach dem ersten Viertel.

Zwei Dreier vom Tim Steiner brachten für Söflingen dann den 18:18-Ausgleich. Haiterbach gab aber prompt die Antwort durch Tomislav Martinovic und Bozidar Bubalo zum 26:18. Der jüngere der Bubalo-Brüder, Gojko, setzte einen Dreier zum 32:22 in die Maschen. Haiterbach agierte in dieser Phase sehr gut und Tomislav Martinovic versenkte zwei weitere Distanztreffer zur 38:30-Führung. KKK-Trainer Boris Kurtovic: "Es war eine sehr intensive Halbzeit. Söflingen spielte sehr hart und dieses Spiel haben wir angenommen. Wir haben gut verteidigt und sind verdient mit einer Führung in die Pause."

Obwohl Lars Berger mit fünf Punkten in Folge zum 38:35 verkürzte, schraubten Herdie Lawrence und Co. den Spielstand wieder auf 48:37 hoch. Haiterbach gelangen bei drei Angriffen in Folge Dreier durch Gojko Bubalo, Christopher Ley und Josip Karanusic zum 61:46.

Im letzten Viertel ist ordentlich Stimmung in der Bude

Mit einer doch deutlichen 64:52-Führung ging es ins letzte Viertel. Söflingen setzte nun alles auf eine Karte und startete wie in den beiden Vierteln zuvor besser. Sieben Punkte in Folge zum 59:64 ließen richtig Stimmung in der Ulmer Theodor-Pfizer-Halle aufkommen, denn das Spiel war plötzlich wieder völlig offen. Haiterbach tat sich nun in der Offence schwerer und vergab einige Möglichkeiten. Dennoch erlöste Herdie Lawrence mit seinem fünften Dreier zum 71:63 die mitgereisten Fans und ließ sie lautstark jubeln. Tim Steiner gab prompt die Antwort zum 71:66 und seinem Team wieder Hoffnung.

Söflingens Defence wusste sich oft nur durch Fouls zu helfen, die nicht geahnt wurden. So auch die nächste Szene, in der Bozidar Bubalo gestealt wurde. Tim Steiner erzielte einen vielumjubelten And-One zum 71:69, doch dem nicht genug. Einem technischen Foul gegen Bozidar Bubalo folgte das zweite ausschließende technische Foul gegen Coach Boris Kurtovic, der ebenfalls gegen die zu harte Defence lamentierte. Tim Steiner nutzte die beiden Freiwürfe zum 71:71-Ausgleich.

Felix Förster brachte Söflingen dannzum ersten Mal wieder nach der 2:0-Anfangsführung in der 39. Spielminute mit 74:73 in Führung. Die Halle stand Kopf und Haiterbach sah die Felle davonschwimmen – dachte man. Doch nicht mit diesem Team. Die KKK-Jungs ohne Coach auf der Bank rauften sich zusammen. Bozidar Bubalo nutzte zwei Freiwürfe zur erneuten Führung zum 75:74. Auf der Gegenseite zeigte Lars Berger Nerven und verwarf beide Freiwürfe.

Die Schiedsrichter, die lange Zeit ein hartes Spiel durchließen, zogen nun die Linie stark an. Die nächste Aktion des KKK brachte zwei Freiwürfe für Sascha Kesselring. Er nutzte einen zum 76:74. Bei noch 28 Sekunden Restspielzeit war ein Drama vorauszusehen. Wiederum brachte ein Foul zwei Freiwürfe. Diesmal durfte Söflingens Spielertrainer Ed Williams an die Linie. Der Erfahrenste zeigte überraschend Nerven und setzte beide Freiwürfe daneben.

Söflingen musste die Zeit somit mit einem Foul stoppen und handelte sich gleichzeitig ein technisches Foul ein. Haiterbach zeigte jedoch auch Nerven und vergab zwei von drei Freiwürfen, dennoch konnte der Abstand auf 77:74 erhöht werden. Der Ballbesitz wurde nicht ausgespielt, sondern sehr schnell von Florian Köppl mit einem Dunking zum 79:74 verwertet, welcher auch die Entscheidung in diesem Spiel war. Am Ende durften beide Teams an die Linie und Haiterbach siegte mit 81:76.

Beide Teams arbeiteten stark an der Foulstatistik weiter: Mit insgesamt 57 Fouls (28 bei Söflingen, 29 beim KKK) beweist die Statistik, dass sich auf dem Feld vor 100 Zuschauern nichts geschenkt wurde.

KKK Haiterbach: Herdie Lawrence (21 Punkte/5 Dreier), Tomislav Martinovic (12/1), Christopher Ley (11/1), Florian Köppl (10), Bozidar Bubalo (8), Gojko Bubalo (8/2), Sascha Kesselring (7), Josip Karanusic (4/1), Mario Maric.

Stimmen

Boris Kurtovic (Trainer KKK Haiterbach):

"Das war heute erneut ein starker Teamsieg. Die Jungs zeigten großen Siegeswillen, das hat man in den Schlussminuten gesehen. Söflingen kämpfte sich vor eigenem Publikum stark zurück, vor allem konnten sie ihr Spiel in den Schlussminuten durchziehen. Wir hatten damit unsere Probleme. Mit Florian Köppl haben wir nun eine weitere Option. Er war sehr wichtig, auch wenn natürlich die Bindung noch fehlt, was aber sicherlich noch kommen wird."