Für die KKK-Fans gab es in der abgelaufenen Saison nicht viel zu lachen. Foto: Reutter

VVerletzungspech, Abgänge und am Ende beinahe der Abstieg: Hinter dem KKK Haiterbach liegt eine turbulente Saison. Rückblick auf ein Jahr mit vielen Tiefs – aber auch Hochs.

Die Saison 2020/21 in der Basketball-Regionalliga wurde nach drei Spieltagen aufgrund der Corona-Pandemie unterbrochen und wurde im Nachhinein komplett abgesagt. Im Sommer 2021 wurden nach vielen Monaten die Tore für freies Teamtraining wieder geöffnet. Auch KKK-Coach Marian Thede bat zur Vorbereitung. Nachdem Thomas Pieciak und Luka Banozic aufgrund Auslandsaufenthalten die Haiterbacher verlassen hatten, verstärkte sich das Team mit Karl und Gojko Bubalo sowie Jonathan Patterson von der TSG Reutlingen.

November hat es in sich

Die Vorbereitung verlief etwas schleppend. Dennoch konnte der KKK Haiterbach in den ersten fünf Spielen drei Siege holen und war auf dem Weg Richtung Platz drei, welcher in die Endrunde führte. Der November aber hatte es dann in sich. Zuerst kam es zur Trennung zwischen dem KKK Haiterbach und Marian Thede, ehe überraschend auch Topscorer Jonathan Patterson seine Rückkehr nach Reutlingen verlauten ließ. Das Coaching übernahm der damalige U18-Coach und Assistenztrainer Zenan Djekic. Es folgte ein Heimsieg gegen Heidelberg und zwei Niederlagen gegen Wieblingen und Möhringen.

In der Weihnachtspause folgte Jannes Wichelhaus dem Lockruf der TSG Reutlingen. Das Haiterbacher Team schrumpfte weiter und neue Spieler konnten nur schwer an Land gezogen werden. "Man dachte: Schlimmer geht es nicht mehr", sagt Abteilungsleiter Jan Rupcic. Doch Ende Januar – zwei Tage vor Wechselfrist – entschieden sich die Bubalo-Brüder Gojko und Karol, die feste Größen im Team waren, sich dem Ligakonkurrenten BG Karlsruhe anzuschließen. Rupcic: "Das war natürlich ein schwerer Schlag, wenn zwei Leistungsträger zu diesem Zeitpunkt das Team verlassen. Vier Stammspieler mussten wir für die Rückrunde ersetzen."

Der nächste Nackenschlag

Im darauffolgenden Spiel überraschte der KKK die Liga und holte einen wichtigen Heimsieg gegen Leimen. Die Woche darauf folgte der nächste Nackenschlag: Center Tim Altenbeck drohte mehrere Monate auszufallen. Die Haiterbacher war gezwungen, zwei Spieler aus ihrer Bezirksliga-Mannschaft hochzuziehen.

"In Freiburg waren wir daraufhin chancenlos, um dann am letzten Spieltag der Hauptrunde mit Dalibor Cevriz einen Neuzugang präsentieren zu können, der uns zu einem wichtigen Auswärtssieg in Heidelberg verhalf", erinnert sich Rupcic. An diesem Tag waren alle Augen nach Möhringen gerichtet: Gewinnen die Stuttgarter dieses Spiel gegen Freiburg, würde das für den KKK die Qualifikation für die Endrunde bedeuten. Sehr lange sah es danach aus, denn Möhringen führte bis zur letzten Sekunde. Freiburg gelang jedoch der Siegtreffer mit der Schlusssirene. Somit war das große Ziel, aber auch die Möglichkeit eines vorzeitigen Klassenerhalts davon. "So viel Pech, wie wir in dieser Saison hatten, reicht für mehrere Jahre", ärgerte sich Rupcic, denn auch Neuzugang Dalibor Cevriz musste für den Rest der Saison passen.

Zwei Niederlagen zum Auftakt

Der KKK hatte eine gute Ausgangsposition für die Platzierungsrunde, doch einen sehr kleinen Kader nach den Ausfällen und Abgängen. Zum Start gab es eine deutliche Niederlage gegen Post Südstadt Karlsruhe. Die nächste folgte bei der SG Karlsruhe.

Das Haiterbacher Urgestein Mario Maric stellte sich dann zur Verfügung, um dem Team zu helfen. Verletzungsbedingt kamen jedoch weitere Ausfälle hinzu, weshalb es zum Comeback von Edris Naim kam, der zusammen mit Mario Maric die erfolgreichste Ära im Verein geprägt hatte.

Gegen Schwäbisch Hall fiel nun auch Topscorer Mijo Babic aus und die dritte Niederlage in der Platzierungsrunde bedeutete das Zittern. Doch nur zwei Tage später biss Mijo Babic trotz großem Handicap auf die Zähne, denn ein Sieg gegen Post Südstadt Karlsruhe musste her. Nach großem Kampf vom Team und einem immer stärker aufspielenden Eigengewächs Jonathan Babitsch sprang ein unglaublich wichtiger Sieg raus. In Schwäbisch Hall folgte der nächste und die Haiterbacher sicherten sich den zweiten Platz in der Platzierungsrunde.

Der große Gewinner

Routinier Sascha Kesselring konnte alle Partien bestreiten und war mit 272 Punkten am Ende auch der Topscorer des Teams. Der große Gewinner der Saison und vor allem der Platzierungsrunde war Jonathan Babitsch, der mit 17,0 Punkten im Schnitt zur tragenden Säule des Teams wurde. Rupcic betont aber: "Ein Lob an das gesamte Team. Ich könnte zu jedem einzeln etwas sagen, doch so eine Saison mit unglaublich viel Pech und Tiefs durchzustehen und immer wieder einen klaren Kopf zu behalten, ist wirklich lobenswert. Unglaublich viele Rückschläge haben wir verkraftet, aber auch immer wieder einen unglaublich hohen Kampfgeist bewiesen. Als viele dachten, wir sind am Boden, haben wir ein Zeichen gesetzt und mit Siegen geantwortet. Natürlich sind wir sehr froh, wie wir die Saison beendet haben, und hoffen, nicht noch einmal solch eine kräftezehrende Saison zu erleben."