Nicht nur Tabari Perry (am Ball) leistete sich gegen Speyer einen Ausrutscher. Foto: Marc Eich Foto: Schwarzwälder-Bote

Basketball: Heimserie gerissen - Panthers-Trainer Alen Velcic vermisst die Männer in seinem Team.

Jeder Serienfan weiß, wie schmerzhaft es ist, wenn die letzte Episode der Lieblings-Filmreihe vorbei ist. Traurig denkt man zurück. Danach beginnt die Suche nach einer neuen Serie. Ungefähr so wird sich das Publikum auf dem Deutenberg jetzt fühlen.

Acht Episoden hatte die aktuelle "Staffel" der Panthers-Serie. Es waren emotionale und spannende "Folgen" dabei wie der 86:85-Sieg gegen Mainz oder das 81:80 gegen Fellbach zu Beginn der Saison, doch die Serie blieb erhalten – bis Sonntag. Gegen die SG TV Dürkheim-Speyer kassierten die Doppelstädter die erste Heimniederlage der aktuellen Saison.

Die Spieler taten sich nach der Partie schwer, die Gründe für die 69:73-Niederlage zu finden. "Da muss ich erst kurz überlegen", bat Aljosa Remus um Bedenkzeit. Die Antwort: "Wahrscheinlich haben wir es nach der Meisterschaft zu locker angehen lassen." Für Trainer Alen Velcic ist das eine faule Ausrede. "Das war die schlimmste Niederlage der Saison", sagte er. Eigentlich könnte beiden Teams das Ergebnis egal sein. Die Panthers sind bereits mit großem Vorsprung Meister – für Speyer geht es um nichts mehr. Aber nicht so für Alen Velcic. Einen Tag nach der Partie hat er sich noch nicht beruhigt und redet sich in Rage: "Ich bin fuchsteufelswild – wie kann man nur so auftreten. 68 Punkte zu Hause sind eine Katastrophe. Dann ist auch noch unsere Serie gerissen."

Ohne Aufbauspieler Jaka Zagorc, er hatte sich unter der Woche bei der Arbeit am Oberschenkel verletzt und fiel aus, haben die Panthers nie zu ihrer gewohnten Spielstärke gefunden. "Es kann doch nicht sein, dass wir ohne Jaka kein Basketball spielen können", ärgerte sich Velcic. "Wir müssen da andere Lösungen finden, als nur von der Dreierlinie zu werfen." 34 von 60 Würfen nahmen die Doppelstädter von jenseits der Dreierlinie. Der sonst so starke Frontcourt kam kaum zur Geltung. "Edin Alispahic – unser Topscorer – hätte auch zu Hause bleiben können. Der wurde überhaupt nicht gesucht." Der Kapitän der Panthers fiel eigentlich nur im letzten Viertel auf, als er nach seinem fünften Foul das Spielfeld verlassen musste. Beim Gegner funktionierte das Spiel über die Big-Men dagegen deutlich besser. "Die sind hier hergekommen, wollten eigentlich gar nichts. Und trotzdem haben wir uns von ihnen ihr Spiel aufzwängen lassen", erklärte Velcic.

Genauso war es auch im Hinspiel, als die Panthers in Speyer ihre erste Saisonniederlage kassiert hatten. "Dann redet die Mannschaft vor dem Spiel noch großkotzig von einer Revanche. Wenn es aber darauf ankommt, sind sie nicht bereit, dafür zu fighten."

Dafür, dass dies am Samstag im letzten Saison-Heimspiel nicht noch einmal passiert, will Velcic sorgen: "Für diesen Auftritt bekommen die Jungs noch etwas zwischen die Hörner!" Die Meisterschaft nach einer Niederlage zu feiern, würde ja nicht halb so viel Spaß machen.