Groß ist die Enttäuschung bei Trainer Gero Neher nach dem Abstieg des TSV Rottweil. Foto: Archiv

Basketball: TSV Rottweil Werewolves verlieren beide Relegationspiele. 77:79 in Ulm.

Relegation Landesliga/Bezirksliga: BBU 01 Ulm III – TSV Rottweil Werewolves 79:77 (23:19, 8:19, 18:27, 30:12). Ende, aus, vorbei: Nach nur einem Jahr müssen die Neckarstädter den bitteren Gang zurück in die Bezirksliga antreten.

Hierbei verspielten die Gäste eine +16-Punkte-Führung vor dem letzten Viertel. In der Dreiergruppe gegen die beiden Vizemeister der Bezirksliga musste der Landesliga-Drittletzte letztlich die Segel streichen. Zwei Niederlagen gegen Holzgerlingen (63:69) und jetzt in Neu-Ulm in der Bundesliga-Hochburg an der Donau bedeuten, dass am kommenden Samstag der SV Holzgerlingen und BBU 01 Ulm III den zweiten Aufsteiger in einem echten "Endspiel" ermitteln werden.

TSV-Spielertrainer Gero Neher zog ein enttäuschtes Fazit: "Insgesamt war es eine bittere Relegation. Wir hätten beide Partien gewinnen können, ja eigentlich auch müssen. Alles in allem sehr ärgerlich", haderte nach der Holzgerlingen-Partie nun vor allem mit den Schiedsrichtern beim Ulmer Spiel. "Da kamen katastrophale Schiedsrichter-Entscheidungen dazu, unter anderem vier Sekunden vor Schluss."

Nichts desto Trotz muss sich der TSV Rottweil über zweimal 40 Minuten auch an die eigene Nase fassen. "Wir hatten nur sieben Akteure dabei, da ist uns am Ende wohl die Luft und Konzentration ausgegangen", kommt ein ganz bitterer Spielverlauf hinzu.

Benjamin Schmidt fehlte in beiden Partien aus privaten Gründen. Beim BBU-Team musste zudem Kharim El Wehiby passen. Im Spiel selber erwischte es dann mit Kire Georgievski (nach fünf Fouls vorzeitig aus der Partie) einen der zwei besten Werfern mit 19 Punkten. Niko Rapljenovic (19) hatte vier Fouls auf dem Konto.

Nach einem 23:19 der Ulmer im ersten Abschnitt, drehte Rottweil durch ein 8:19 im zweiten Viertel die Partie zur Halbzeit in eine 31:38-Führung. Nach dem Seitenwechsel spielte der Gast in der Offense seinen besten Durchgang: Das 18:27 in diesen zehn Minuten schraubte das Resultat mit 49:65 auf einen komfortablen +16-Zähler-Abstand.

Die Weichen waren auf Sieg gestellt. In der 32. Minute waren es sogar +18. "Wir hatten das Spiel bis zu diesem Zeitpunkt ganz klar im Griff"so Neher. Eine gute Wurfwuote brachte trotz vieler Versuche immerhin auch acht Dreier. Was dann jedoch ab der 37. Minute in der "Crunsh-Time" passierte, wirkt unerklärlich: Der Vorsprung schmolz zunächst auf acht Punkte zusammen. "Uns sind unnötige Fehler passiert. Da haben wir nicht clever genug gespielt. Ulm hat konsequent gepresst. Da war die Führung nicht mehr zu halten", zeigt der Werewolves-Coach auf.

Und zu allem Übel für die Gäste fielen bei den Hausherren in der Endphase die Würfe durch den Korb – insgesamt sogar 13 Dreier. Da half auch eine unterirdische Freiwurfquote der Ulmer (14 von 29, unter 50 Prozent) nichts. Rottweil kassierte kurz vor der Sirene den entscheidenden Treffer, der den Abstieg besiegelte.

TSV Rottweil: Kire Georgievski (19 Punkte/1 Dreier), Niko Rapljenovic (19/2), Maximilian Fuchs (10), Tobias Lux (8/2), Gero Neher (7/1), Luca Rauschenberger (7), Moritz Leichtle (7/1).

BBU 01 Ulm III beste Werfer: Thomas Gaus (25/2), Moritz Heck (23/5), Vincent Hötzel (16/4).