Die Macher des Barfußpfads freuen sich über das 20-jährige Bestehen. Sascha Hotz (ganz rechts) hat den Pfad damals initiiert und ist heute noch stolz. Foto: Verena Wehrle

Der Barfußpfad Muggenbrunn wird 20 Jahre alt und erfreut sich größter Beliebtheit. Der Verein „Mein Muggenbrunn“ feiert – dazu kommt auch Martin Wangler mit seiner Wanderbühne.

„Schmecken Sie die Natur mit all Ihren Sinnen“, steht auf der allerersten Übersichtskarte zum Barfußpfad Muggenbrunn aus dem Jahr 2000. Schuhe ausziehen, verschiedene Untergründe aus dem Wald wie Rinde oder Tannenzapfen oder Torfschlamm mit den Fußsohlen erspüren und das auf 600 Metern in nur 15 Minuten. Auch läuft man durch ein Becken des Bergbachs. „Das ist die allereinfachste Art, Natur zu spüren“, erzählen die Mitglieder des Vereins „Mein Muggenbrunn“ beim Pressegespräch. Sie pflegen tagein tagaus den Pfad und bringen ihn jedes Jahr wieder auf Vordermann.

 
Auf dem Barfußpfad kann man verschiedene Untergründe mit den Fußsohlen spüren – ein besonderes Naturerlebnis. Foto: Ulrike Jäger

Die Anfänge

„Die Genehmigung war damals eine heikle Sache“, erinnert sich Sascha Hotz, ehemaliger Initiator, der damals Geschäftsführer der Todtnauer Ferienland GmbH war. Für ihn war ein Barfußpfad eine tolle Idee, der damalige Forstamtsleiter hatte dann den Wasen als Standort vorgeschlagen. Die Naturschutzbeauftragte des Landratsamts musste dann aber erst noch „mit Engelszungen überredet werden“, erzählt Hotz. Doch es gab einen Zuschuss und nach einem halben Jahr war das Projekt durch Muggenbrunner Bürger realisiert und konnte eingeweiht werden. „Ich bin heute noch stolz drauf“, sagt Hotz.

Verein investiert viel Zeit

Vor acht Jahren hat dann der Verein „Mein Muggenbrunn“ die Betreuung des Pfads übernommen und seither 50 000 Euro darin investiert. Die Stationen wurden restauriert, fünf neue installiert sowie eine neue Kompost-Toilette aufgestellt. Heute sind es 21 Beete und Balancierstationen. Jeden Abend läuft einer der sieben Barfußpfad-Ranger den Weg ab und kontrolliert ihn. 1500 Stunden seien dadurch schon zusammengekommen, erzählt Chefranger Harald Behringer. Zusätzlich investierte der Verein weitere 1600 Stunden bei Arbeitseinsätzen an und rund um den Pfad. Auch die dazugehörige Grillhütte, die regelmäßig ausgebucht sei, wird vom Verein betreut.

Nach dem Weg ist vor dem Füßewaschen.

Ein beliebtes Ausflugsziel

Der Barfußpfad, damals noch der Einzige im Landkreis, komme überaus gut an bei Einheimischen und Gästen. Ein Grund sei, dass der Besuch kostenlos sei, erzählen die Vereinsmitglieder. Dies sei vor allem für Familien ein Vorteil. Und Barfußlaufen sei im Trend. Der 91-jährige Ewald Thoma, der zu den Mitinitiatoren des Pfads gehört, erinnert sich an seine Kindheit. „Zieh d’ Schuhe ab“, habe es damals geheißen. „Das war ganz normal, beim Viehhüten, auf den Weiden, im Bach – überall.“

Auch auf Rollkies geht es barfuß vorwärts. Foto: Verena Wehrle

Auch die Rückmeldungen der Gäste zeigen die Begeisterung über dieses naturnahe Ausflugsziel. „Sie haben etwas wirklich Schönes, Erlebenswertes und Lehrreiches geschaffen“, bedankt sich ein Berliner auf google für die Initiative. „Solche Rückmeldungen freuen uns“, sagt Georg Schweizer, der sich im Verein engagiert. Auch für Kindergeburtstage oder Klassenfeste und Grillfeten von Vereinen werde der Platz gerne genutzt. Denn hier gibt es zusätzlich auch einen Fußballplatz, ein Trampolin und eben den Pfad.

Den Barfußpfad gibt es seit 20 Jahren. Foto: Verena Wehrle

Ein Wunsch bleibt noch

Doch die Muggenbrunner haben noch viel vor. Schon vor 20 Jahren gab es den Wunsch nach einem Natursee in der flachen Mulde des Langenbachs. Bis heute blieb dieser Wunsch unerfüllt. „Aber die Idee besteht immer noch“, sagen die Vereinsmitglieder.

Das Jubiläumsfest

Das Vormittagsprogramm
Sarah Karle und Claudia Braunsberger organisieren zum Jubiläum des Barfußpfads – und auch im Rahmen von „1000 Jahre Todtnau“ – das Sommerfest am Samstag, 19. Juli. Sie betonen, dass das Vormittagsprogramm von 13 bis 18 Uhr für alle offen und kostenlos ist. Es unterhalten die „Hoh’wald Musig“, die Trachtenkapelle Brandenberg sowie die „Blues Bakers“. Kinderschminken, ein Eiswagen, eine Kaffeestube sowie ein Bierbrunnen werden geboten. Die Gäste können zusehen, wie Schindeln gemacht werden und auch auf dem Barfußpfad gibt es einige Überraschungen.

Der Abend:
Ab 19.30 Uhr tritt dann Martin Wangler alias Fidelius Waldvogel mit seiner Wanderbühne und dem Programm „Land in Sicht“ auf. Hierfür gibt es noch Tickets im Vorverkauf über reservix.de