In Köln musste eine Familie aus 40 Metern Höhe aus einer Seilbahn über dem Rhein befreit werden. Foto: dpa

40 Meter über dem Rhein kam es am Dienstagabend zu einer dramatische Rettungsaktion. Eine Familie mit zwei kleinen Kindern musste gut vier Stunden lang in einer Seilbahnkabine ausharren.

Köln - Eine starke Windböe war wahrscheinlich der Auslöser für die spektakuläre Rettung einer Familie mit zwei kleinen Kindern aus einer Seilbahngondel über dem Rhein in Köln. „Das ist eine Spitze gewesen, die wir sonst nicht kennen“, sagte der Sprecher der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB), Franz Wolf Ramien, am Mittwoch.

Das Elternpaar, ein Säugling und ein zwei Jahre alter Junge waren am Dienstagabend nach stundenlangem Warten von Höhenrettern aus der 40 Meter über dem Rhein hängenden Gondel abgeseilt worden. Kinder und Eltern seien wohlauf, sagte ein Sprecher der Kölner Feuerwehr. Die Familie aus Köln sei nach der Rettungsaktion nach Hause gebracht worden. Der Betrieb der Seilbahn ist bis auf weiteres eingestellt.

Am Dienstagnachmittag hatte das Personal der Seilbahn nach Angaben von Ramien bereits begonnen, die Gondeln wegen des Windes in die Station zu holen. Dies geschehe ab einer Windgeschwindigkeit von 14 Metern pro Sekunde, sagte der Sprecher. Der Deutsche Wetterdienst hatte für Köln vor stürmischen Böen und einzelnen Sturmböen gewarnt.

Als die Seilbahn plötzlich stoppte, waren noch vier Gondeln unterwegs - zwei davon leer. Aus einer Kabine konnten zwei amerikanische Touristen relativ schnell befreit werden. Ihre Gondel hatte sich nach ersten Erkenntnissen an einem Träger der Seilbahn verhakt. Dadurch war auch die Weiterfahrt der anderen Gondeln blockiert.

Die genaue Ursache will der Seilbahnbetreiber KVB durch ein Gutachten klären lassen. Nach Angaben einer Sprecherin der Kölner Polizei prüft die Staatsanwaltschaft die strafrechtliche Relevanz der Seilbahn-Panne. Einzelheiten zum Ablauf der Rettungsaktion und zum Stand der Ermittlungen wollen Feuerwehr, KVB und die Bezirksregierung am Nachmittag bei einer Pressekonferenz in Köln berichten.

Starker Wind, Regen und Dunkelheit hatten die Rettung der Familie erschwert. Zwei Höhenretter mussten über eine auf der Zoobrücke stehende Drehleiter auf die Seile der Bahn klettern. Dann hangelten sie sich langsam zur der Kabine vor. Zunächst seilten die Retter den Vater mit dem Säugling in ein Boot unter der Gondel ab, dann holten sie die Mutter. Zum Schluss folgte ein Feuerwehrmann mit dem Zweijährigen.

Die Seilbahn, die den Zoo auf der linken Rheinseite mit dem gegenüberliegenden Rheinpark verbindet, ist seit 1957 in Betrieb und hat seitdem rund 17 Millionen Fahrgäste transportiert. Auf der Homepage wird die Bahn als „Kölns sicherstes Verkehrsmittel“ bezeichnet.