Robin Rebstock lebt bald in Amerika. Foto: sb/Thiercy

Der Flieger des 15-jährigen Gymnasiasten hebt am 1. August Richtung Washington ab. Der junge Balinger hat ein Stipendium bekommen und wird ein Schuljahr lang in den USA leben und lernen. Und American Football spielen.

Ein bisschen mulmig ist ihm schon: Am 1. August hebt der Flieger von Robin Rebstock ab – Ziel ist Washington. Der 15-jährige Gymnasiast hat ein Stipendium bekommen und wird ein Jahr lang in den USA leben und lernen.

275 Schüler sind als junge Botschafter jedes Jahr in den USA. Das Stipendium wird vom Bundestag vergeben. In Robins Fall hatte der CDU-Abgeordnete für den Zollernalbkreis, Thomas Bareiß, das letzte Wort.

Seit ein paar Tagen weiß der junge Balinger, dass er zu einer Gastfamilie nach Indiana kommt. Das Visum hat er bereits, und die Highschool, die er besuchen wird, bietet American Football an. „Genau das wollte ich mal spielen, das ist richtig groß in Amerika.“

„Mal sehen, ob die Klischees stimmen.“

Die Idee zur Bewerbung kam von Robins Mutter Doris Rebstock. Sie hatte sich als Schülerin selbst beim Parlamentarischen Partnerprogramm (PPP)beworben, aber keinen Platz bekommen.

Der Juniorbotschafter musste eine Menge Tests absolvieren, war sechs Tage lang zur Vorbereitung bei einem Seminar in Bad Beversen in Norddeutschland. Teamspiele und Gespräche standen auf dem Programm. Und ein „ewig langer“ Englischtest. Robin erzielte 736 von 800 möglichen Punkten. In Englisch steht dieses Schuljahr „eine stabile zwei“ im Zeugnis.

Letztendlich entschieden, wer über den Teich fliegen darf, hat Bareiß. Er hat sich mit Robin und den beiden anderen Finalisten aus dem Wahlkreis persönlich getroffen. „Im Einzelgespräch ging es auch im politische Fragen.“

Robin weiß, dass vieles komplett anders ist in Amerika. Am meisten freut sich der Handballer auf den Sport an seiner neuen Schule. Und darauf, die Kultur kennen zu lernen. „Mal sehen, ob die Klischees stimmen“, sagt der 15-Jährige und grinst.

Besuch bekommen darf er erst einmal nicht

Besuche sind im ersten halben Jahr nicht erlaubt

Umgekehrt will er den Amerikanern die deutsche Kultur näherbringen. Dass das klappt, daran hat er keinen Zweifel. „Ich bin eher extrovertiert und finde schnell neue Leute.“

Felix Sieber, der seinen Kumpel zum Redaktionsgespräch begleitet hat, stimmt dem zu. Der ebenfalls 15-Jährige geht mit Robin in die selbe Klasse am Gymnasium in Balingen. „Wenn er weg ist, fehlt ein großer Teil der Freundesgruppe.“

Felix will seinen Kumpel unbedingt in Indiana besuchen. „Aber das ist erst nach einem halben Jahr erlaubt“, muss Robin seinen Freund bremsen. So lange muss sich auch Familie Rebstock gedulden. „Aber meine Eltern kommen ganz bestimmt“, ist der Stipendiat sich sicher.

Die Gastfamilie lebt in Indiana

Erst einmal werden er und die anderen Stipendiaten mit einer Sondermaschine nach Washington fliegen. Das PPP wird auch am US-amerikanischen Kongress unterstützt. In der Hauptstadt werden die jungen Leute den deutschen Botschafter treffen, der sie auf ihren Aufenthalt und das damit verbundene „Amt“ vorbereitet.

Dann geht es ab nach Indiana zur Gastfamilie. Robin wird still. In die Aufregung vor dem großen Abenteuer mischt sich schon etwas Wehmut. „Ich habe Angst, dass ich meine Familie und meine Freunde sehr vermissen werde.“