Wasser marsch: Die Nachwuchswehrkräfte während der Übung auf dem Balinger Bauhofgelände. Foto: Breisinger

Erstmals seit einer gefühlten Ewigkeit haben die Jugendfeuerwehren aus Balingen, Endingen, Frommern und Weilstetten endlich wieder einmal eine gemeinsame Übung abhalten. Ort des geschehens am Samstag war das Bauhofgelände.

Balingen - Die Begeisterung war groß, nicht nur bei den 60 Mitgliedern der jeweiligen Jugendfeuerwehren und deren 20 fachkundigen Betreuern, sondern auch bei Eltern, Geschwistern und Großeltern, sowie den Vertretern der Feuerwehr und Balingens Oberbürgermeister Helmut Reitemann.

"Dass alle diese Leute heute kamen, spricht für die Jugendfeuerwehr und ist natürlich eine gewisse Wertschätzung unserer Arbeit", freute sich Jugendwart Marcel Hafenmayr, der bei dieser Übung auch die Einsatzleitung übernahm.

Das weitläufige Areal erwies sich als idealer Ort, um einen Großeinsatz zu simulieren. Als Szenario wurde ein Brand an einer Tankstelle ausgewählt, der sich auf ein nebenan liegendes Fabrikgelände ausweitete. Bei der Detonation wurden mehrere Verletzte, die von Mitgliedern der Kinderfeuerwehr gemimt wurden, von herabstürzenden Teilen getroffen, so dass neben dem Löschen, bei dem unter anderem auch der Abrollbehälter Wasser-Schaum und die Drehleiter zum Einsatz kamen, auch die Rettung der Verletzten auf der Agenda stand.

Strukturierte Übung

Hafenmayr sprach, vor allem vor dem Hintergrund, dass nach der langen Pause erst vier gemeinsame Dienste absolviert wurden, von einer "echt super" verlaufenen Übung, bei der die Jugendlichen "sehr strukturiert" vorgegangen seien und "jeder zu tun hatte".

"Wir haben uns zwar zuvor alle drei Wochen online getroffen, um unter anderem die Themen Technische Hilfsleistung und Löschangriffe näher zu beleuchten, aber wir sind natürlich froh, dass wir endlich wieder gemeinsam üben können, denn Theorie ersetzt natürlich nicht die Praxis", so Hafenmayr. Und weiter: "Das Grundwissen war nach so langer Zeit natürlich immer noch vorhanden, aber gewisse Prinzipien mussten erst wieder aufgefrischt werden. Als die Jugendlichen das erste Mal wieder den Löschschlauch in den Händen hatten, hat man ihnen die Freude angesehen."

Jeden zweiten Mittwoch treffen sich die mehr als 70 Mitglieder der Balinger Jugendfeuerwehr sowie die mehr als 20 Mitglieder der Kinderfeuerwehr. "Wir sind weiterhin die größte Jugendfeuerwehr im Zollernalbkreis – neue Mitglieder sind weiterhin jeder Zeit herzlich willkommen", so Hafenmayr. Unterstützt werden die Kinder und Jugendlichen von insgesamt 40 Betreuern. "Probleme, Betreuer zu finden, haben wir glücklicherweise nicht, bei allen von ihnen ist die Begeisterung groß und sie geben gerne ihr Wissen weiter", sagt Hafenmayr. Und er betont die Bedeutung dieser Nachwuchsarbeit: Etwa zwei Drittel der aktiven Feuerwehrmänner und -frauen entstammen der Jugendfeuerwehr, in diesem Jahr kamen acht Nachwuchsleute in die aktive Wehr.