Gesundheit: Jeanette Sauter reagiert auf starke Nachfrage nach Hilfe / Bald persönliche Treffen möglich
Zollernalbkreis. Schätzungsweise jeder zehnte Bundesbürger erkrankt im Laufe seines Lebens an einer psychischen Erkrankung: Depressionen, Panikattacken, eine Angsterkrankung oder ein Trauma werfen das Leben aus der Bahn. Bislang gab es im Zollernalbkreis eine Selbsthilfegruppe.
Ob wegen oder mit Corona – die Anfragen waren in den vergangenen Wochen so zahlreich, dass die Gründung einer zweiten Gruppe notwendig wurde.
Es ist die abgrundriefe Traurigkeit, es ist die Angst vor der Angst, es sind die psychischen Belastungen, die immer mehr Menschen Hilfe suchen lassen. Dies auch in der einzigen bislang im Landkreis bestehenden Selbsthilfegruppe für Menschen, die an Panikattacken, Ängsten oder Depressionen erkrankt sind.
Doch die Gruppe droht aus allen Nähten zu platzen. Zwar waren während des "Lockdowns" keine Treffen möglich, doch ergebe, so die Leiterin, ein Treffen mit mehr als zehn Personen keinen Sinn: "Da kommt keiner mehr ausreichend zu Wort, und man lernt sich nicht wirklich kennen." Ein Dilemma in Zeiten der Pandemie.
Eine Teilnehmerin der bestehenden Gruppe hat sich bereiterklärt, weitere Hilfesuchende unter ihre Fittiche zu nehmen. Das ist die 29-jährige Jeanette Sauter aus Ebingen. Sie selbst hat traumatische Erfahrungen hinter sich und ist seit langen Monaten Mitglied in der bestehenden Selbsthilfegruppe. "Es waren immer mehr Unbekannte in der WhatsApp-Gruppe", schildert sie: "Die kannte aber niemand, und in der eigentlichen Gruppe war kein Platz."
Derzeit betreut sie die neuen Interessierten virtuell. Doch es soll sehr bald persönliche Treffen geben, so wie in der bereits bestehenden Gruppe auch. Am selben Ort, dem Zentrum für gemeindenahe Psychiatrie (GPZ) in der Balinger Schwanenstraße 19. Immer vierzehntägig donnerstags von 19.30 bis 21 Uhr.
Im Oktober soll es einen offiziellen Infoabend zur Gruppengründung geben. Treffen sind aber bereits jetzt unter Einhaltung der Corona-Maßnahmen wie Abstand und Desinfektion möglich.
Die Termine und weitere Details teilt Jeanette Sauter unter der Telefonnummer 0151/12 98 37 48 mit.