Am ehemaligen Schuppen der Stadtgärtnerei hängt ein Plakat, das zum Weihnachtszauber" einlädt. Monika Dorner, Hans Thiele und Helga Huber (von links) freuen sich auf die erste Veranstaltung im neuen Nachbarschafts-Treffpunkt. Foto: Ungureanu Foto: Schwarzwälder Bote

Generationennetz: Nachbarschaftstreff Spitalwiese baut Schuppen der Stadtgärtnerei zu Begegnungsstätte aus

Der Raum ist groß, das Vorhaben auch: Der Schuppen, in dem seinerzeit die Geräte und Maschinen der Stadtgärtnerei untergebracht waren, wird zum Treffpunkt. Der "Nachbarschaftstreff Spitalwiese" hat fleißig Geld und Baumaterialien gesammelt. Die Plakate, die zur ersten Veranstaltung einladen, hängen.

Balingen. Auf der Neige gebe es eine gute Nachbarschaft, sagt Helga Huber. Bei Kaffeenachmittagen, Ausflügen, Spaziergängen und Jahrestreffen habe sich die Nachbarschaft aus dem Bereich Neige, Heimlicher Wasen und Schlichtenbach über Jahre hinweg entwickelt. Man habe sich regelmäßig im Johann-Tobias-Beck-Haus getroffen. Aber jetzt sei die Zukunft des Hauses ungewiss, möglicherweise werde es verkauft: "Ohne Treffpunkt gibt es keinen Treff."

Die Stadt Balingen habe dem Generationennetz Ersatz angeboten: Den Schuppen in der Spitalwiese 1 zwischen dem Gemeinschaftsgarten und dem künftigen Mehrgenerationenhaus. Der sei als künftiger Treffpunkt optimal. Der Holzbau wurde dem Generationennetz laut Gemeinderatsbeschluss für zehn Jahre zur Nutzung überlassen – kostenlos. Fußläufig sei der Treffpunkt zu erreichen, sagt Helga Huber, "und das ist auch gut für die Umwelt".

"Für das Äußere ist weiterhin die Stadt zuständig, um das Innere kümmert sich der Nachbarschaftstreff", betont sie. Langfristig sei geplant, eine Baugenehmigung einzuholen, die beiden Räume zu verbinden, Heizung, Toiletten und Sanitäranlagen einzubauen, die Wände und das Dach zu dämmen. Im Dachgeschoss könnte ein Studio eingerichtet werden, vielleicht ein Kunstatelier, vielleicht ein Büro für das Generationennetz, das mittlerweile rund 230 Mitglieder zählt, denn: "Das haben wir noch nicht."

Alles in allem ein Riesenprojekt, sagen Helga Huber, Monika Dorner und Hans Thiele. Sie gehören zusammen mit etwa 30 weiteren Personen zum "harten Kern" der Nachbarschaft. Allein der "erste Schritt" werde voraussichtlich 25 000 bis 30 000 Euro kosten. "Das bedeutet für uns jetzt, Geld eintreiben, Spenden sammeln, Veranstaltungen organisieren und mit dem Erlös den Umbau finanzieren", sagen sie.

Eine erste Veranstaltung soll es noch in diesem Monat geben: den "Weihnachtszauber" am Samstag, 23. November, von 11 bis 16 Uhr. "Ohne Heizung, nur mit einem kleinen Gasbrenner", sagt Hans Thiele. Dann werde der gut 130 Quadratmeter große Raum dekoriert. An den Verkaufstischen gibt es Gestricktes, Advents- und Weihnachtsschmuck, Schönes für Tisch, Fenster und Baum, aber auch Marmeladen und Gebäck. Dazu gibt es Leckeres vom Grill, Kaffee und Kuchen, Waffeln, Punsch und Glühwein sowie Hintergrundmusik. Die Einnahmen werden für den Aus- und Umbau des Schuppens verwendet.

Bereits seit März sei für den Weihnachtszauber fleißig gestrickt, gebastelt und Material für den Umbau angeschafft worden: Toiletten und Waschbecken, Türzargen, Gipsfaserplatten und Holz wurden – manches davon gebraucht, unter anderem aus einer Arztpraxis, die aufgelöst wurde, geholt. Das Material liegt im großen Raum bereit. Handwerklich begabte Helfer werden noch gesucht. Für den Weihnachtszauber, sagt Helga Huber, werde "das alles kaschiert und der große Raum festlich dekoriert".