Ein seltener Anblick im Zollernalbkreis: überquellende Restmülltonnen und ein Mitarbeiter der Müllabfuhr, der sich ausruht. Im Landkreis wird mit den Abfällen sorgsam umgegangen. Symbol-Foto: Gerten Foto: Schwarzwälder-Bote

Abfallbilanz: Im Vergleich der 44 baden-württembergischen Stadt- und Landkreise auf Rang sechs

Von Gert Ungureanu

Der Zollernälbler wirft weniger weg als der durchschnittliche Baden-Württemberger. In der sogenannten Landesliga der Haus- und Sperrmüllmengen spielt der Landkreis seit Jahren vorne mit.

Zollernalbkreis. Die Abfallbilanz 2015 steht auf der Tagesordnung in der öffentlichen Sitzung des Kreistagsausschusses für Umwelt und Technik am Montag, 9. Mai, 17 Uhr, im Sitzungssaal des Landratsamts. Was die Abfallmengen im vergangenen Jahr angeht, hat der Zollernalbkreis im Vergleich der 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg den sechsten Rang belegt.

Die Rest- und Sperrmüllmengen haben nach Angaben des Abfallwirtschaftsamts im vergangenen Jahr gegenüber dem Jahr davor um 1,1 Prozent leicht zugelegt, die Abfallmenge je Einwohner war jedoch etwas geringer. Als Ursache für diese Entwicklung wird die Landeserstaufnsahmestelle für Flüchtlinge in Meßstetten genannt, die vorübergehend für eine höhere Einwohnerzahl gesorgt hat: Im Jahr 2014 lebten im Zollernalbkreis 184 902 Menschen, ein Jahr später waren es 187 254.

Bei Sperrmüll auf Abruf sind im vergangenen Jahr 43 291 Anmeldungen eingegangen – um 11,6 Prozent mehr als im Jahr 2014. 1154 Anlieferer haben ihren Sperrmüll mit dem Anmeldeformular direkt auf die Kreismülldeponie gebracht. Das bedeutet gegenüber dem Jahr davor eine Zunahme um rund ein Drittel.

Zugenommen hat auch die Biomüllmenge, die über die braunen Tonnen entsorgt wird; die Befreiungsquote von der braunen Tonne ist auf derzeit 36 Prozent zurückgegangen. 96 Prozent der Biomüllmenge stammt nach Angaben des Abfallwirtschaftsamts aus privaten Haushalten.

Zugelegt hat auch die Menge der Wertstoffe, die in den kreiseigenen Zentren angeliefert beziehungsweise über die blaue Tonne entsorgt werden: Im vergangenen Jahr waren es im Zollernalbkreis alles in allem 33 799 Tonnen. Mit einer Erfassungsquote von 65 Prozent erfüllt der Landkreis schon jetzt die Vorgaben des Kreislaufwirtschaftsgesetzes für das Jahr 2020.

Im Durchschnitt hat jeder Bürger 79,35 Kilogramm Restmüll und 19,79 Kilogramm Sperrmüll weggeworfen. 16 355 Tonnen wurden im Heizkraftwerk in Stuttgart-Münster verbrannt, 4333 Tonnen Ersatzbrennstoffe wurden durch die Firma Korn aus Abfällen hergestellt, und 6792 Tonnen inerte Abfälle, Asbestzement und Gießereisand wurden auf der Kreismülldeponie gelagert.