Asylbewerber in der Landeserstaufnahmestelle (Lea): Die Zahl der Flüchtlinge aus den Krisengebieten nimmt weiter zu. Foto: Deck

Im vergangenen Jahr lebten 17.772 Ausländer im Zollernalbkreis. Die meisten stammen aus der Türkei.

Zollernalbkreis - Zum 1. Januar 2014 lebten im Zollernalbkreis insgesamt 17 772 ausländische Staatsangehörige. D er Verwaltungsbericht des Rechts- und Ordnungsamts für das vergangene Jahr könnte unter dem Begriff "Migration" zusammengefasst werden.

Am eindrucksvollsten zeigt sich die Migration an der Zahl der Asylbewerber, die vom Landkreis untergebracht werden müssen. Während dem Landkreis im Jahr 2009 gerade mal 72 Personen zugewiesen wurden, so waren es im Jahr 2013 bereits 279. Für das Jahr 2014 rechnete das Amt mit 370 Zuweisungen; mit der Eröffnung der Landeserstaufnahmestelle (Lea) im Meßstetten wurde dem Landkreis allerdings versichert, dass es vorerst keine weiteren Zuweisungen mehr geben werde.

Die Entwicklung der Zuweisungszahlen hatte aber zur Folge, dass mehr Plätze geschaffen werden mussten. Nach einem Spitzenwert von 204 Zuweisungen im Jahr 2001 war die Zahl der Asylbewerber, die dem Landkreis zugeteilt wurden, bis 2006 kontinuierlich zurückgegangen.  2009 hatten die 200 Plätze in der Gemeinschaftsunterkunft in Hechingen – dem ehemaligen Aviona-Gebäude – noch ausgereicht.

Migranten müssen integriert werden

Im vergangenen Jahr wurden bereits etwa 400 Plätze in zehn verschiedenen Unterkünften im Kreis benötigt. Bereits seit dem 1. September 2011 wurde auch für die ausländischen Staatsangehörigen, die aus Nicht-EU-Ländern kommen, der elektronische Aufenthaltstitel (eAT) eingeführt. Er wird in Kreditkartenformat ausgestellt und enthält ähnlich wie der neue Personalausweis elektronische Informationen. Insgesamt war das Landratsamt im vergangenen Jahr für die Bearbeitung der ausländerrechtlichen Angelegenheiten von 9158 Ausländern zuständig.

Die meisten Ausländer, die im vergangenen Jahr im Zollernalbkreis lebten, insgesamt 2694, stammten aus der Türkei. Darüber hinaus lebten 1274 Italiener, 642 Kroaten, 547 Rumänen, 569 Polen, 332 Kosovaren, 319 Ungarn und 269 Griechen im Landkreis, zudem 2485 Menschen aus sonstigen Nationen. Für die Integration der Migranten zuständig ist die Stabsstelle Integration im Landratsamt: Ihr Ziel ist es, die Potenziale der Migranten zu nutzen und ihnen die Teilhabe am sozialen, gesellschaftlichen und kulturellen Leben zu erleichtern. Letzte Stufe eines gelungenen Integrationsprozesses ist die Einbürgerung: Zwischen 150 und 200 Personen mit Migrationshintergrund erwerben im Zollernalbkreis jährlich die deutsche Staatsbürgerschaft.