Wahlhelfer Hardy Alber steht im Bürgerbüro vor einer Urne für Briefwähler. Er hat die Broschüre in der Hand, die über die Durchführung der repräsentativen Wahlstatistik informiert, die in der Weilstetter Schule vorgenommen wird. Foto: Hauser

5000 Balinger haben schon abgestimmt. 320 Helfer bei Bundestagswahl im Einsatz. Ergebnis gegen 19 Uhr.

Balingen - Die Stadt Balingen hat auf die wachsende Zahl an Briefwähler reagiert. Für die Bundestagswahl am kommenden Sonntag sind sechs statt bisher vier Briefwahlbezirken eingerichtet worden. Geringfügige Änderungen gibt es auch im Falle der Wahllokale.

Bei der Bundestagswahl 2009 nutzten noch rund 2700 Wähler die Möglichkeit, ihre Stimmen per Brief abzugeben. 2013 waren es bereits etwa 4000. Nur wenige Tage vor dem Wahlgang seien im Balinger Rathaus von den 25 998 Wahlberechtigten bereits rund 5000 Briefwahl-Unterlagen eingegangen, berichtet die Leiterin des Wahlamts, Kathrin Dietrich. Sie rechnet damit, dass es bis zum Wochenende noch einige mehr werden. "Mit den beiden zusätzlichen Briefwahlbezirken soll verhindert werden, dass die Auszählung verzögert wird", begründet sie die Neuerung.

Zu den sechs Briefwahlbezirken kommen noch 43 so genannte Urnenwahlbezirke. Während die überwiegende Mehrzahl der Wähler den gewohnten Gang zum Wahllokal machen kann, müssen sich einige umstellen. Denn das Wahllokal Sparkassen-Filiale Längenfeld wurde gestrichen, weil das Gebäude anderweitig genutzt wird. Der entsprechende Urnenbezirk ist im Johann-Tobias-Beck-Haus eingerichtet, wo nun die Wähler aus zwei Bezirken ihre Stimme abgeben. "Das Gemeindehaus liegt in der Nähe und ist leicht zu finden", so Dietrich. Darüber hinaus steht in der Stadthalle eine Urne nicht mehr im Studio; die Stimmabgabe erfolgt in den beiden Konferenzräumen.

Nach der Schließung der Wahllokale um 18 Uhr machen sich die Wahlhelfer ans Auszählen. Ihre Zahl ist von 307 im Jahr 2013 auf 320 angestiegen. "Ich kann mich auf sie verlassen", gibt sich Dietrich zuversichtlich, dass die Ergebnisse zwischen 19 und 20 Uhr vorliegen. Sobald die Schnellmeldungen aus den Wahllokalen vorliegen, werden sie auf einer Leinwand im Großen Sitzungssaal des Balinger Rathaus präsentiert.

Wie die Balinger abstimmen, ist auch für andere interessant. So schickt das Meinungsforschungsinstitut Infratest Mitarbeiter in das Wahllokal in der Grundschule Schmiden. Diese ermitteln Prognosen und Wahlverhalten für die ARD. "Die Angaben sind freiwillig und anonym", hält Dietrich fest, was auch für die Durchführung der repräsentativen Wahlstatistik durch das Statistische Landesamt gelte. Hierfür hat das Institut das Wahllokal in der Schule Weilstetten ausgesucht. Erfasst wird, wie Männer und Frauen verschiedener Altersgruppen gewählt haben. In einer Broschüre versichert Bundeswahlleiter Dieter Sarreither dazu: "Oberster Grundsatz ist die Wahrung des Wahlgeheimnisses."