Neue Zahlen legt die Balinger Agentur für Arbeit jetzt vor.Symbol-Foto: Woitas Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Positive Entwicklung setzt sich fort / Agentur für Arbeit mag nicht von "goldenem Oktober" reden

Zollernalbkreis. Die nach den Anstiegen seit Beginn der Corona-Krise schon im September positive Entwicklung des Arbeitsmarkts hat sich in den zurückliegenden vier Wochen fortgesetzt. Nach dem über dem Landesschnitt liegenden Rückgang um 6,6 Prozent ist im Bereich der Arbeitsagentur Balingen der Arbeitslosenbestand im Oktober auf 7440 gesunken. Die Quote erreicht erstmals seit dem Sommer wieder die Schallmauer von 4,0 Prozent.

Die Arbeitslosenzahl hat sich innerhalb der vergangenen vier Wochen um 530 verringert. "Von goldenem Oktober zu sprechen, verbietet sich angesichts der wegen Corona angespannten Situation auf dem Arbeitsmarkt. Trotzdem sind die aktuellen Zahlen ermutigend", kommentiert Anke Traber, Chefin der Agentur für Arbeit Balingen, die Entwicklung. "Der Oktober ist für uns traditionell kein schlechter Monat", so Traber weiter. "Es ist viel Bewegung auf dem Arbeitsmarkt, und es können mehr Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, als neue Arbeitslose hinzukommen. Besonders freut mich, dass die Jugendarbeitslosigkeit wieder zurückgeht und die Nachfrage nach Arbeitskräften außergewöhnlich stark gestiegen ist".

Um fast zehn Prozent ist in den vergangenen vier Wochen die Zahl Menschen gestiegen, die an einer durch die Agentur für Arbeit geförderten Qualifizierung teilnehmen. Derzeit sind rund 340 Arbeitslose in einer solchen Maßnahme. "Berufliche Weiterbildung ist eine wichtige Investition in die Zukunft, und zwar sowohl für Arbeitslose und Beschäftigte als auch für Betriebe", betont Traber. Fast die Hälfte aller Arbeitslosen habe keine abgeschlossene Berufsausbildung. Durch Weiterbildungsmaßnahmen erhöhten sich ihre Chancen auf einen neuen Arbeitsplatz deutlich. Statistisch führten mehr als zwei Drittel aller abschlussorientierten Qualifizierungen zur Aufnahme einer Erwerbstätigkeit.

Der Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit Balingen umfasst den Zollernalbkreis und den Landkreis Sigmaringen. Im Kreis Sigmaringen ist die Arbeitslosigkeit verglichen mit dem September um 9,4 Prozent zurückgegangen. 290 Arbeitslose weniger ergeben eine Arbeitslosenquote von 3,7 Prozent. 2760 Menschen sind derzeit im Landkreis Sigmaringen arbeitslos gemeldet.

Im Zollernalbkreis sind 4680 Personen arbeitslos, 240 oder 4,9 Prozent weniger als noch vor einem Monat. Am stärksten ging in den vergangenen vier Wochen die Arbeitslosigkeit in Balingen zurück. Dort verringerte sich der Arbeitslosenbestand um 6,6 Prozent, die Quote sank auf 3,7 Prozent. In Albstadt ging die Arbeitslosenquote auf 5,2 Prozent zurück, in Hechingen liegt sie bei 3,8 Prozent. Insgesamt bedeutet das für den Zollernalbkreis eine auf 4,3 Prozent gesunkene Arbeitslosenquote.

Für den gesamten Arbeitsagenturbezirk errechnet sich daraus eine Arbeitslosenquote von 4,0 Prozent. Sie ist um drei Zehntel niedriger als im September und liegt drei Zehntel unter dem Landesschnitt.

Durch Corona ist im Agenturbezirk die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften spürbar zurückgegangen. Im Oktober hat sie nun wieder deutlich zugelegt. 840 neue Stellen meldeten die heimischen Unternehmen dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Balingen und der beiden Jobcenter Zollernalbkreis und Landkreis Sigmaringen im Oktober.