Lange Zeit brachliegend, nun vor neuer Zukuft: Die Tübinger Baumann Immobilien GmbH will die frühere Schuhfabrik Maja in Engstlatt zu einem Wohnkomplex umwandeln. Foto: Stiegler

Baumann Immobilien aus Tübingen will in ehemaliger Schuhfabrik in Engstlatt 38 Wohnungen schaffen.

Balingen-Engstlatt - Belebung für Engstlatt: Das Gelände der früheren Schuhfabrik Maja an der Meisterstraße soll nach mehr als 20 Jahren des Leerstands neu genutzt werden. Die Baumann Immobilien GmbH aus Tübingen will in dem einstigen Gewerbekomplex Wohnungen einrichten und auf dem Areal drumherum weitere Neubauten möglich machen.

Der Engstlatter Ortschaftsrat hörte sich die Planungen am Donnerstagabend an – und gab dem Vorhaben grundsätzlich grünes Licht. Ortsvorsteher Klaus Jetter meinte, die Zukunft der innerörtlichen Brache mit einer Gesamtfläche von rund 10.000 Quadratmetern liege den Engstlattern schon lange am Herzen. Die vorliegenden Pläne seien gut. Er freue sich, so Jetter, dass es nun endlich auf dem Areal vorangehe.

Baudezernent Michael Wagner stellte den Engstlattern das Vorhaben dar. Baumann Immobilien will demnach das frühere Fabrikgebäude erhalten, ertüchtigen und zu einem Wohnkomplex mit 38 Einheiten mit unterschiedlichen Größen umbauen – von Ein- bis zu Mehrzimmerwohnungen. Diese sollen vermietet, teilweise aber auch verkauft werden. Aufgrund des ursprünglichen Verwendungszwecks des Gebäudes werden die Wohnungen sehr hohe Decken haben – eine "attraktive Sache", so Wagner.

Im von der Meisterstraße aus gesehen rückwärtigen Bereich des Geländes sollen acht weitere Baukörper entstehen, darunter Einfamilienhäuser und ein Doppelhaus. Ein Kinderspielplatz ist ebenso vorgesehen wie eine Grünfläche, auf der die Bewohner eigenes Gemüse anbauen können. Die Erschließung des kleinen Quartiers erfolgt von der Meisterstraße aus über eine Wohnstraße. Auf dem Gelände werden Parkplätze angelegt. Außerdem kommen neue Bäume in die erde, und die größtenteils versiegelte Hoffläche wird geöffnet.

Von einem insgesamt guten Vorhaben sprach Baudezernent Wagner. Nicht nur werde mitten in Engstlatt ein altes Gebäude umgewandelt und ein "Missstand" behoben. Es entstünden auch dringend benötigte neue Wohnungen. Man habe auch die Möglichkeit geprüft, in dem Gebäude der früheren Maja-Fabrik ein Pflegeheim einzurichten; das sei aber "schwierig". Wie berichtet, ist die Zukunft des Gerhard-Rehm-Hauses ungewiss; die Leiterin Nadia Hoß wechselt in die neue Pflegeeinrichtung nach Weilstetten.

Das Vorhaben der Tübinger soll laut Wagner nun zügig vorangetrieben werden. Das Baugesuch liegt vor; voraussichtlich im Sommer könne genehmigt werden. Parallel dazu wird der entsprechende Bebauungsplan weiter bearbeitet. Das Verfahren war bereits 2014 eingeleitet worden. Damals hatte der Bisinger Nick Trewin das frühere Maja-Gelände gekauft; er wollte seinen Handwerksbetrieb, wie er damals sagte, nach Engstlatt verlegen und auf dem Areal Wohnraum bereitstellen. Diese Planungen haben sich indes zerschlagen.