Voller Vorfreude: Die Mitglieder des Volkstheaters spielen bald das neue Stück "Hilfe, mein Vater ist schwanger!" Fotos: Breisinger Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Balinger Volkstheater stellt sich und sein neues Stück vor / Premiere am 10. November in Endingen

Die Premiere des neuen Stücks "Hilfe, mein Vater ist schwanger!" am 10. November in der Endinger Turn- und Festhalle rückt näher. Der "Verkaufsoffene Sonntag" ist daher ein geeigneter Termin für das Balinger Volkstheater gewesen, sich vorzustellen.

Balingen. "Der Adrenalinspiegel steigt: Wir proben momentan zweimal in der Woche statt normalerweise einmal", meint der Vorsitzende des Volkstheaters, Michael Schwindt. Im neuen Stück "Hilfe mein Vater ist schwanger!" von Betti und Karl-Heinz Lind geht es um Hubert, der von seiner Liebschaft ein Kind vor die Haustür gestellt bekommt. Sodann behauptet Hubert, er sei schwanger: Das Geschehen mit vielen Wirrungen und Irrungen nimmt seinen Lauf. "Das Stück hat ein Auswahlkomitee, das immer wieder anders besetzt ist, ausgesucht", verrät Schwindt.

Bei Sekt und Popcorn konnten beim "Tag der offenen Tür" im Proberaum in der Neuen Straße die Besucher ganz entspannt mit dem elf Mitglieder zählenden Ensemble in Kontakt treten: Interessierten wurde die Arbeit des Volkstheaters erklärt. Am Glücksrad bestand die Chance, eine Eintrittskarte für den Auftritt am 23. März 2019 in der Balinger Stadthalle zu gewinnen. Viel Vergnügen hatten die Ensemblemitglieder und die Besucher an der Fotobox. Aus dem an die 200 Stücke umfassenden Kostümfundus konnte das Passende für ein ausgefallene Erinnerungsfotos ausgesucht werden.

"Theater spielen ist wie eine Sucht. Wenn wie in der Stadthalle 800 Leute lachen und applaudieren, dann toppt das alles", erklärt Schwindt die Faszination Volkstheater: "Wir sind ein richtig eingeschworener Haufen, das ist fast schon schöner wie in einer Familie." Rivalitäten gebe es kaum, die wären auch furchtbar, weil jeder auf den anderen angewiesen sei, schlägt Spielleiter Eduard Backfisch in die gleiche Kerbe. Er betont, dass der Zeitaufwand groß sei, da jede Probe einer großen Vorbereitung bedürfe. "Vom Streichen und Malen der Kulissen, über die Technik und die Maske, machen wir alles selber. Es sind 20 Leute, die uns seit Jahren die Stange halten und auf die wir jederzeit zurückgreifen können, wenn sie gebraucht werden", schwärmt Schwindt für das Team hinter dem Ensemble.

"Vier bis fünf Leute besuchen uns auch immer wieder aus Spaß an der Freude bei den Proben. Der ein oder andere ist dann bei uns hängen geblieben", verrät Ensemblemitglied Michael Schneider. "Die Resonanz ist positiv, den Leuten gefällt es, und sie meinen, dass sie sich schon wieder auf das nächste Jahr freuen." Nur einmal habe es eine "negative" Rückmeldung gegeben, als eine ältere Frau nach der Vorstellung gemeint habe, dass ihr das jetzt zu gefährlich werde, da sie sich "halb heh glachd" habe, erklärt Schwindt augenzwinkernd.

Doch trotz all der Vorbereitung kann auch mal etwas schief gehen. "Pleiten, Pech und Pannen gehören zusammen: Von zusammengebrochenen Stühlen bis zu heruntergefallenen Bildern war schon alles dabei. Einmal mussten wir sogar einen Auftritt abbrechen, weil ein Ensemblemitglied backstage die Treppe runterstürzte und sich einen Schlüsselbeinbruch zugezogen hat." Die anschließende Durchsage, ob ein Arzt im Publikum sei, "wurde als Witz abgetan".

Neben den Auftritten in Endingen und Balingen wird das Volkstheater Balingen am 17. November in Hochmössingen, am 24. November in Ostdorf, am 12. Januar 2019 in Ratshausen, am 26. Januar 2019 in Rottenburg-Bieringen sowie am 13. April 2019 in Bisingen gastieren.