Langlaufen zwischen Schnee bedeckten Bäumen – das war im Dezember möglich. Symbolfoto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Das Thermometer schwankt im Dezember zwischen minus 7,5 und plus 14,3 Grad / Monat zu nass und auch zu trocken

Das Wetter im Dezember brachte an 15 Tagen Frost, an sieben Tagen Schnee und auch mal wieder weiße Weihnachten. Trotzdem fiel der Monat wiederum deutlich zu warm und auch wiederum zu trocken aus. Zudem ließ sich die Sonne weniger als üblich sehen.

Balingen (jet). Durchschnittlich ist es in der Region im Dezember im Vergleichszeitraum von 1981 bis 2010 plus 1,2 Grad warm, an Niederschlag fallen im Monat 65,5 Liter auf den Quadratmeter, und die Sonne scheint 63,1 Stunden. Der Dezember 2020 weist dagegen eine Durchschnittstemperatur von plus 3,2 Grad, 50,5 Liter Niederschlag und 52,4 Sonnenscheinstunden aus.

Mit dem Dezember beginnt der meteorologische Winter. Und um dem gerecht zu werden, begann es am Monatsersten auch zu schneien. Schon wurde es glatt – es gab auch schon die ersten Unfälle, doch die Schneedecke überlebte den Tag nicht. Die Temperatur ging in den Plusbereich und der Schnee wieder in Wasser über.

Neuen Schnee gab es dann vom 4. auf den 5. Dezember – jetzt doch so viel, dass zum Messtermin fünf Zentimeter nasser Pappschnee die Flur bedeckte. Die Wetterstation Meßstetten-Appental in rund 900 m Höhe meldete an diesem Tag elf Zentimeter Neuschnee. Da die Tageshöchsttemperaturen nur wenig in den Plusbereich reichten und nachts meist Frost angesagt war, blieb die Schneedecke nun doch über mehre Tage erhalten und wuchs bis auf acht Zentimeter am 10. Dezember an. An diesem Tag meldete der Automat für die Schneehöhenmessung in Meßstetten 19 Zentimeter. Danach wurde es von Tag zu Tag wärmer, und so waren am 14. auf Stationshöhe von der Schneedecke nur noch klägliche Reste zu sehen.

Am 21. Dezember war der astronomische Winteranfang mit dem kürzesten Tag und der längsten Nacht. Doch dieser Tag läutete auch nicht den Winter ein, sondern es blieb weiterhin für die Jahreszeit zu mild; das Thermometer erreichte einen Tag vor Heiligabend den Höhepunkt mit 14,3 Grad Celsius.

Heiligabend selbst war trüb und windig, es regnete zeitweilig, doch es war auch kühler geworden; nur noch 8,7 Grad wurde als Tageshöchsttemperatur gemessen. Am frühen Morgen des ersten Weihnachtsfeiertags fing es zu schneien an. Dies hatten selbst die Wetterdienste lange nicht vorhergesehen und Schneefall, wenn überhaupt, erst für den zweiten Weihnachtsfeiertag vorhergesagt.

Ganze zehn Jahre waren vergangen seit den letzten weißen Weihnachten. Damals lagen zum Messtermin 19 Zentimeter – jetzt waren es gerade mal ein Zentimeter. Doch es schneite weiter, und so wuchs die Schneedecke am zweiten Weihnachtsfeiertag auf vier Zentimeter an.

Mit dem Schnee war es auch deutlich kälter geworden. Ein Temperatursturz hatte eingesetzt auf gerade noch plus 0,7 Grad Celsius. In der Nacht zum 27. Dezember wurde dann der tiefste Wert im Dezember mit minus 7,5 Grad am Boden und minus 4,8 Grad in der Luft gemessen.

Die letzten Tage im Dezember waren nicht mehr so kalt, mehr trübe, und gelegentlich tröpfelte es. Tief "Hermine" bestimmte nun das Wetter mit böigem Wind. Das Jahr 2020 endete mit einem wolkenverhangenen Himmel und mit plus 1,8 Grad um Mitternacht.

Frosttage wurden im Dezember 15 registriert, Eistage gab es keine. Regentage mit einem oder mehr als einem Liter Niederschlag wurden 13 angezeigt, und in der Summe kamen 50,5 Liter zusammen. An elf Tagen lag eine geschlossene Schneedecke. Nebel gab es auf Stationshöhe an zwei Tagen, und der Wind frischte an sieben Tagen auf Windstärke 6 auf.

  Alle angeführten Werte wurden in Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.