In der erneuerten Siechenkapelle (von links): Helmut und Cäcilia Reitemann, Beatus Widmann, Joachim Hölle, Frieder Theurer, Ute Hölle und Michael Buk Foto: Fiedler Foto: Schwarzwälder-Bote

Einweihung: Festakt in der renovierten Siechenkapelle

Von Julius Fiedler

Balingen. Mehr als ein Jahr hat die Renovierung der Siechenkapelle in der Tübinger Straßein Balingen gedauert. Gestern fand ein Gottesdienst mit Festakt zum Abschluss der Renovierung der von der orthodoxen Gemeinde genutzten Kapelle statt.

Viele der Beteiligten waren gekommen, um dort den ersten Gottesdienst seit Oktober 2014 mitzufeiern. Oberbürgermeister Helmut Reitemann und seine Frau Cäcilia war als Repräsentant der Stadt zugegen, ebenso Dekan Beatus Widmann vom Kirchenbezirk und der Gesamtkirchengemeinde Balingen, Architektin Ute Hölle, Bauleiter Joachim Hölle sowie Frieder Theurer, Leiter des Amts für Hochbau und Gebäudewirtschaft der Stadt Balingen.

Erzpriester Michael Buk von der orthodoxen Kirchengemeinde bedankte sich bei allen Mitwirkenden dafür, dass die Siechenkapelle nun "in neuem Glanz" erstrahle. Diese sei wohl im Jahre 1428 errichtet worden, nun also stolze 587 Jahre alt. "Damit ist die Siechenkapelle das zweitälteste Gebäude Balingens", sagte Reitemann.

Vor einigen Jahren wurde sie von der Stadt der orthodoxen Kirchengemeinde Balingen zur Verfügung gestellt, die ihr wieder den ursprünglichen Nutzungszweck verlieh: nämlich als "Ort des Gebets, an dem Menschen zu Gott finden", wie Erzpriester Buk es ausdrückte.

Der Zahn der Zeit hatte jedoch an dem Gebäude genagt, sodass eine Renovierung nötig wurde. Das Dachtragwerk wurde so gut wie möglich mit Originalmaterialien erhalten und stabilisiert, ebenso die Mauern, durch die sich bis zu zwei Zentimeter dicke Risse zogen.

Während der Renovierungsarbeiten fand die orthodoxe Gemeinde Asyl in der Friedhofskirche – "ganz im Geiste christlicher Nächstenliebe", wie Buk bemerkte. Nun sei die orthodoxe Gemeinde froh, wieder in der eigenen Kapelle Gottesdienst feiern zu können.