Jürgen Möller, Leiter der Akademie für Lernpädagogik hat in Balingen gesprochen. Foto: GEB Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Der Balinger Gesamtelternrat lädt Eltern und Interessierte zum Vortrag mit Jürgen Möller ein

Um stressfreies und motiviertes Lernen ging es in einem Vortrag, zu dem der Gesamtelternbeirat Balingen Eltern und Interessierte eingeladen hatte – mit überraschenden Erkenntnissen für den Schul- und Familienalltag.

Um stressfreies, und motiviertes Lernen ging es in einem Vortrag, zu dem der Gesamtelternbeirat Balingen Eltern und Interessierte eingeladen hatte – mit überraschenden Erkenntnissen für den Schul- und Familienalltag.

Balingen. Lernen und Glück hängen ganz eng zusammen- Das sagt nicht nur der bekannte deutsche Gehirnforscher und Lernexperte Manfred Spitzer. Das bestätigte auch Jürgen Möller, Leiter der Kölner Akademie für Lernpädagogik, in seiner Vortragsreihe "Lernen macht glücklich".

In der Festhalle Frommern erklärte er, wie das im Alltag funktionieren kann, bei der Vorbereitung auf Klassenarbeiten, bei Hausaufgaben und ähnlichen Herausforderungen. Besonders Eltern von Schülern der dritten bis siebten Klasse sollten von seinen Tipps zur nachhaltigen Stress-Entschleunigung profitieren, weil genau in dieser Phase entscheidende Grundlagen für den Umgang mit Schulthemen gelegt würden. Mit der richtigen Strategie für das Kind und vor allem mit einer inneren, positiven Grundeinstellung sollten Eltern an die Sache gehen.

180 Interessierte – Eltern, Lehrer und Schulleiter – waren auf Einladung des Gesamtelternbeirats der Balinger Schulen gekommen, um Erfolgsstrategien mit nach Hause zu nehmen. Martin Kettner, Leiter des Frommener Schulverbunds, und Susi Bärle, Elternbeiratsvorsitzende des Schulverbunds und im Vorstand des GEB Balingen, freuten sich über die positive Resonanz auf das Thema.

Der Referent Jürgen Möller, selbst Vater zweier Töchtern und mit Leib und Seele Lehrer, engagiert sich seit 15 Jahren für das Thema Lernen und hat schon viele Eltern und Lehrer mit seinen Vorträgen und Seminaren begeistert. So vergleicht er das Lernen mit einer Zimmerpflanze: Hat man nicht gerade den grünen Daumen erwischt, so stellt man sich selbst die Frage, was denn da wohl schiefgelaufen sein kann. Nicht die Pflanze ist dafür verantwortlich, sondern der, der sie pflegt. So sollte es auch bei den Kindern sein.

Nicht das Kind ist schuld, wenn etwas nicht so gut klappt. Vielmehr sollten sich Eltern fragen: Wo können sie unterstützen, damit das Kind wieder am Lernen Spaß hat, zuhört und motiviert ist? Die Konzentration auf die Dinge ist ein wichtiger Part dabei.

Lernstoff, der emotional vermittelt wird und viele praktische Beispiele zeigt, bleibt länger haften als trockene Faktenvermittlung. Dazu sei wichtig, das Gelernte häufig zu wiederholen.

Die Sache mit dem Belohnen ist schon gut – nur braucht es auch dazu eine Strategie. Möllers Empfehlung: "Belohnen Sie die Anstrengung – nicht die Note. Belohnen Sie unmittelbar und nicht immer. Vor allem nicht mit Geschenken vom Spielwarenladen, sondern mit gemeinsamer Zeit und Spaß."

Lob für die Anstrengung

Beim Lernen spielt das Lob eine wichtige Rolle, und das gilt nicht nur für die Hauptfächer. Kunst, Musik oder Sport gehören auch dazu. "In erster Linie sollten wir Erwachsenen das sehen, was das Kind gut macht und nicht nur auf das schauen, was nicht so gut läuft", so Jürgen Möller.

Eltern und Interessierte nahmen viele gute praktische Tipps mit nach Hause, und der Vorstand des Gesamtelternbeirates war zufrieden: "Wir wollten mit diesem Vortrag erreichen, dass wir Eltern bewusster werden im Umgang mit unseren Kindern und nur mit einer positiven Grundhaltung etwas erreichen", so die Vorsitzende des GEB Balingen, Monika Heuser-Laun. "Und Tipps für den Alltag mit nach Hause nehmen: Da half die Einteilung in die verschiedenen Lerntypen und die Sensibilisierung unserer Formulierungen im Umgang mit Fehlern", fügte Regine Schaub hinzu, stellvertretende Vorsitzende des GEB.