Foto: Thiercy

Unterhaltung pur bei 15. Auflage. Unzählige Gäste bei den verschiedensten Veranstaltungen.

Balingen-Weilstetten - Festakt, Fotoausstellung, Kindernachmittag, Heimatabend, Festgottesdienst, großer Umzug – drei Tage lang ist Weilstetten ganz im Zeichen des 15. Heimatfests gestanden. Das Motto: "Vielfalt".

"Das Heimatfest ist die sechste Jahreszeit nach dem Handballfest!" So läutete Ortsvorsteher Wolfgang Schneider am Freitag den dreitägigen Feiermarathon in Weilstetten ein. Es herrschte Kaiserwetter, als er nach der Gedenkfeier fast 300 Bürger im Schulhof begrüßte. "Das ist die pure Freude", strahlte der Ortsvorsteher und gab damit den Startschuss zur Verlängerung der 57-jährigen Tradition des Heimatfestes. Für ihn sei die Veranstaltung eine Plattform für Jung und Alt, für Lebens-, Wohn- und Schlafbürger – "Vielfalt" eben.

Ob denn ein Heimatfest noch zeitgemäß sei, stellte Oberbürgermeiser Helmut Reitemann die Frage. Und sagte klar: "Ja. Heimat ist ein emotionaler Begriff."

Wie emotional, das zeigten die Reaktionen der Besucher in der Turnhalle. Dort fand zum ersten Mal ein Kunsthandwerkermarkt statt, und auf Stellwänden waren historische Aufnahmen aus dem Dorfleben zu sehen. So mancher entdeckte sich selbst, Verwandte oder Freunde und schwelgte in Erinnerungen. Auch für die ganz jungen Besucher waren die aus den Archiven der Vereine herausgekramten Fotos spannend.

Überhaupt die Vereine: die Gemeinschaft hatte sich für das Heimatfest monatelang ins Zeug gelegt und trat voller Elan an, um den Mitbürgern unvergessliche Momente und schöne Begegnungen zu ermöglichen. Mit dabei war auch die Lochenschule. Die einzelnen Klassen hatten sich vom Dosenwerfen über Sackhüpfen bis hin zum Murmelspiel jede Menge ausgedacht, um den Parcours für die Kinder noch interessanter zu gestalten. Der Musikverein schickte die jüngsten Festbesucher am Samstag auf eine Musikrallye. Wer alle Stationen abgehakt und zum Beispiel gelernt hatte, wie man einen Notenständer aufbaut, der bekam am Ende den Musikführerschein. Höhepunkt des Kindertages: als alle Gäste auf dem Sportplatz gemeinsam mit ihrem "Chef" Schneider von zehn auf null herunter zählten und anschließend hunderte kunterbunter Ballons in den strahlend blauen Himmel über dem Festgelände steigen ließen.

Während die Ballons über den Ort hinweg davonschwebten, ging es am Boden abends weiter. Das rappelvoll besetzte Festzelt bebte schon bei den Aufführungen der Kinder, die als Schmetterlinge oder mit Regenbogenfahnen gut choreografierte Tänze darboten. Spätestens beim Auftritt der Musikvereine und danach von DJ Curly gab es kein Halten mehr auf den Bänken. Die Weilstettener feierten ausgelassen – sich, die Heimat und die Vielfalt im Ort.

Mit dem traditionellen Umzug am Sonntagnachmittag hatte das Heimatfest einen weiteren Höhepunkt. Für die Begleitung des Umzugs sorgten die Weilstetter Musiker sowie die befreundeten Musikvereine aus Frommern und Roßwangen sowie die Chorvereinigung Weilstetten. Die Feuerwehr war mit einer historischen Leiter dabei und sorgte mit Schläuchen wie die Schwimmabteilung mit Wasserpistolen für Abkühlung.

Der Obst- und Gartenbauverein hatte "Ebbes guad’s aus dem Fässle" an Bord; Most gab es auch bei den Maibaumfreunden. Der Skiclub Weilstetten-Lochen war genauso Teilnehmer wie der Schwäbische Albverein. Die Handballabteilung hatte auf ihrem Wagen gleich ein ganzes Tor stehen. Im großen Festzelt klangen schließlich die Heimattage aus.