Gebete, Lieder, Lesungen und Musik: Viele Balinger feiern und hören frohe Botschaft in den Kirchen

Von Renate Deregowski

Balingen. Weihnachtszeit – Gottesdienstzeit: Zahlreiche Balinger haben an Heiligabend und am ersten Weihnachtsfeiertag in der evangelischen Stadtkirche und der katholischen Kirche Heilig Geist die frohe Botschaft von der Geburt Jesu Christi gefeiert.

Mit der Christvesper am Heiligen Abend leitete die evangelische Gemeinde in der Stadtkirche das Weihnachtsfest ein. Begleitet wurde die Messe von einem Querflötenensemble der Jugendmusikschule. Dekan Martin Seitz begrüßte viele Gemeindemitglieder, nachdem Bezirkskantor Wolfgang Ehni an der Orgel den Gottesdienst eingeleitet hatte. Anschließend übernahm das Querflötenensemble unter der Leitung von Christine Köhler und spielte mit Ehni einen Part aus dem "Concerto I" von Johann Melchior Molter.

Ob nun bei Gebeten oder Gesängen – Gemeinde, Musiker und Dekan sorgten zusammen für eine gelungene Feier. So sprach Seitz einige Worte zur Weihnacht, wobei er eine Strophe aus dem Lied "Sternenstaub" von Klaus Hoffmann zitierte. Dann sang die Gemeinde gemeinsam "Es ist ein Ros’ entsprungen", betete anschließend im Wechsel mit dem Dekan den "Lobgesang der Maria". Zur Vesper gehörte ebenfalls eine Lesung der Weihnachtsgeschichte aus dem zweiten Kapitel des Lukasevangeliums. Mit der anmutigen Pastorale des Barockmusikers Arcangelo Corelli und dem Stück "Schaut hin, dort liegt im finstern Stall" aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach klammerten die Querflötisten die Lesung stimmungsvoll ein.

Weihnachten sei die "Zeit zum Wundern", betonte Seitz in seiner Predigt. Auch habe das Geheimnis von Weihnachten sowohl mit Bedrohung als auch mit Bewahrung zu tun und spiegele damit das Leben der Menschen wider.

Zum Hochfest der Geburt von Jesus Christus versammelten sich am ersten Weihnachtstag die Gemeindemitglieder in der katholischen Heilig-Geist-Kirche. Zum Festgottesdienst erwartete sie Wohlklang durch den Chor und Instrumentalisten der "arcademia sinfonica". Mit dem Lied "Nun freut euch, ihr Christen" eröffnete die Gemeinde den Gottesdienst. Dieser feiere trotz viel Gerede in der Welt nur ein Wort, betonte Pfarrer Jochen Boos in seiner Ansprache, nämlich das Wort Gottes, das zur Schöpfung und in Jesus von Nazareth sichtbar geworden sei.

Eine abwechslungsreiche Kombination aus Gebeten, Lesungen, Musik und Gesängen sorgte für eine gelungene Feier. Der Chor, dirigiert von Stefanie Köpfler-Bertels, trug beispielsweise die "Missa Tempore Quadragesimae" von Michael Haydn unter Begleitung der Instrumentalisten vor. Auch die jungen Musiker unter der Leitung von Dietrich Schöller-Manno begeisterten mit virtuosen Zwischenspielen und begleiteten die Kommunion. Gemeindereferentin Marion Faigle las die Verse sieben bis zehn aus dem Buch Jesaja, Pfarrer Boos zitierte die "frohe Botschaft".

Anschließend ging er auf die Idee von Weihnachten ein. Wende man sich dem Evangelisten Johannes zu, so müsse man noch vor die Erschaffung der Welt blicken, wenn man die Geschichten rund um die Krippe verstehen wolle, führte Boos aus. Wenn auch der Anfang aller Anfänge mit einem Wort begann und nicht rational zu fassen sei, lautete seine Aussage, so gebe es seit der Geburt und damit Fleischwerdung Christi die Möglichkeit, das Licht wahrzunehmen und weiterzugeben und damit selbst ein Teil von Gott zu werden.