Auf eine Frage von Moderator Bernd Flohr (von links) antwortet Jörg-Peter Mehrer; Wolfgang Pupke, Rainer Schack und Jens Baumeister sind gleich an der Reihe. Foto: Hauser

Wirtschaftsministerin und Geschäftsführer bei den Balinger Wirtschaftsgesprächen über Erfolgsfaktoren.

Balingen - Was macht den Erfolg von Unternehmen aus? Wie bleibt er bestehen? Antworten darauf gaben am Montag bei den Balinger Wirtschaftsgesprächen in der Stadthalle Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut auf der einen und vier Geschäftsführer Balinger Unternehmen auf der anderen Seite.

Für Hoffmeister-Kraut ist es wichtig, dass man sich in einer Zeit, in der die Prognosen für die Wirtschaft im Lande für 2018 "sehr gut" und auch für 2019 "positiv" seien, auch mit den Herausforderungen und Chancen beschäftigt. So stehe gerade für die Kernbranchen Automobil- sowie Maschinen- und Anlagenbau "sehr viel auf dem Spiel", was die Digitalisierung und Mobilität betreffe. Jetzt sei zu säen, um später ernten zu können.

Daher gelte es, den Blick darauf zu richten, dass es genügend Fachkräfte gebe, denn von deren Erfahrung hänge viel ab; dass die "Industrialisierung des Internets nicht an uns vorbei geht" und Baden-Württemberg ein "starker Industriestandort bleibt"; dass Baden-Württemberg zu einem "Gründerland" werde, was es derzeit noch nicht sei; dass die Bürokratie abgebaut werde; dass das Land eine "Stimme in der Weltwirtschaft hat"; dass die Verkehrsinfrastruktur vorangebracht werde, um nicht abgehängt zu werden. "Dies haben wir alles im Blick", sagte die Ministerin, die sich deshalb zuversichtlich hinsichtlich der Zukunft des Landes zeigte.

Dass unternehmerische Erfahrung zu erfolgreichen Geschäftsbeziehungen führen, davon sind Jens Baumeister und Rainer Schack, Geschäftsführer der Ostdorfer Firma Baumeister & Schack, überzeugt. Es müsse aber auch stets die Frage gestellt werden, was man besser machen kann – und die Antworten auch umsetzt. Sie bauen in ihrem Unternehmen zudem auf Qualität, Kundenorientierung, Geschwindigkeit, Flexibilität und Innovation.

Wenn ein Unternehmen und dessen Geschichte fortgeführt werden sollen, komme es darauf an, das Geschäftsmodell weiterzuentwickeln, und zwar mit der gesamten Belegschaft, "mit dem ganzen Team", hielt Jörg-Peter Mehrer, geschäftsführender Gesellschafter der Balinger Firma Mehrer Compression, fest. Die Anforderungen der Kunden zu verstehen und diese für Lösungen zu begeistern, machten es möglich, dass nach ihm auch noch die sechste Generation ein "vitales" Unternehmen führt.

Für Wolfgang Pupke ist das "Konzept Freundeskreis" ein Erfolgsgarant von Optik Metzger. Nach den Worten des Geschäftsführers würden beim Treffen befreundeter Optiker immer wieder neue Ideen entwickelt, aus denen inzwischen Kollektionen entstanden seien. Das "Wichtigste" sei aber "unser Team", das den Erfolg trage. Jeder bringe seinen Teil ein, was zu Innovation und Motivation führe, so Pupke weiter. Er empfahl den Blick zurück – "Wo kommen wir her?" –, aber auch voraus, entsprechend dem Motto "In der Vergangenheit liegt die Zukunft."

Über den Erfolg der Balinger Wirtschaftsgesprächen freute sich Oberbürgermeister Helmut Reitemann. Wegen des großen Interesses musste erneut vom Kleinen in den Großen Saal ausgewichen werden. Sein Fazit: "Die Wirtschaftsgespräche haben sich etabliert."