Die AcaBellas verzaubern ihr Publikum in der ausverkauften Balinger Stadthalle. Foto: Breisinger Foto: Schwarzwälder Bote

Unterhaltung: AcaBellas begeistern Besucher in der Stadthalle mit Erkenntnissen über Frauen und Männer

Von Dennis Breisinger

Balingen. Das Ensemble AcaBellas hat auch in diesem Jahr wieder mit ihrer unvergleichlichen Mischung aus A-capella-Gesang, Stand-Up-Comedy und Kabarett die zahlreichen Besucher in der ausverkauften Balinger Stadthalle begeistert.

"Wir Frauen sind bescheiden, man sieht es an unseren Kleidern", enterten die AcaBellas, bestehend aus Martina Bauser, Sigrun Butschek, Nicole Fischinger, Claudia Koch, Simone Lander, Heike Merz, Heike Schlaich, Sabine Schneider, Ellen Walz, Karin Wuhrer und der durch den Abend führenden Heidrun Gimpl die Bühne.

Nachdem der Konfetti-, der Luftschlangen-, der Klatsch-, der Polonaise- und der La-Ola-Beauftragte bestimmt waren und frei nach dem Motto "Nüchtern bin ich schüchtern, aber voll bin ich toll" nahezu die ganze erste Reihe mit Sekt ausgestattet wurde, ging es auch schon weiter mit der stimmigen A-cappella-Version von "Ich will keine Schokolade, ich will lieber einen Mann" von Trude Herr.

In "Was heischt scho wiedr des" wurde das "Denglisch" und die zunehmende Benutzung von ausländischen Begriffen in musikalischer Weise aufs Korn genommen. Zwischendurch bekamen die Männer ihr Fett weg, erweitere doch ein Mann in seiner Midlife-Crisis sein Jagdgebiet, obwohl die Munition knapp werde. Unverständnis herrschte über die 123 Liebeslieder von Helene Fischer mit zum Teil sinnlosen Botschaften, so dass Gimpl zur Erkenntnis kam, dass wenn "d’Helene Fischer ihren Haushalt selber macha däd, wären ihre Lieder näher an der Realität". So kamen die AcaBellas nicht umhin, ihre Realität, die von der Suche nach Socken, Zahnarztbesuchen, Kindern, Elternabenden, Hunden und nervenden Ehemännern geprägt ist, musikalisch wiederzugeben.

Mit den Männern haben es die AcaBellas nicht immer leicht, doch auch ohne sie geht es nicht, von daher kommt es wie gerufen, dass es Haushaltsgeräte gibt, denn: "Findest du die Woche ohne Mann gar ned schee, dann schmus i mit der Waschmaschä". Musikalisch wurde dieser Ratschlag in "I lieb mei Waschmaschä" verarbeitet.

Gage nach Gewicht

Einen "altbekannte Welthit in einem komplett anderen Groove" versprachen die AcaBellas als nächstes – und sie sollten nicht zu viel versprechen, denn "Ein Männlein steht im Walde" war in dieser Form mit A-cappella-Kanongesang und einer Beatboxerin sicherlich nicht zu hören.

Vor der Pause erinnerten die AcaBellas daran, doch reichlich Getränke zu konsumieren, denn ihre Gage koste die Stadthalle einiges, würden sie doch nach Kilos bezahlt.

Frisch gestärkt ging es weiter mit der ureigenen Version von "Girls" und weiteren Weisheiten über das Phänomen Mann wie: "Hat der Mann ne Fahne wie verruckt, hat er eine ganze Schale Mon Chéri verschluckt" und über das Leben an sich mit der selbst gestellten Frage: "Wenn man spätabends nichts mehr essen darf, warum hat der Kühlschrank ein Licht?" Nach der musikalischen Hommage an das "Schwobaland" und der Vorstellung "der flotten Blondine Camilla", die das Wort Männer in allen Variationen sagen kann, wurde das Lied über die Zukunft "Es kommt wie es kommt" zum Besten gegeben.

Zu den Jungspunden sind die elf Ensemblemitglieder genauso wenig zu zählen wie zum alten Eisen; sie sind laut eigener musikalischer Aussage "So ein bisschen dazwischen".

In "Cool bleiben" verarbeiteten die AcaBellas Weisheiten wie "Lieber locker vom Hocker, als hektisch über den Ecktisch". In "Des Kleid ist hin, des bleede Ding" wird die Erkenntnis gewonnen, dass "240 Jahre Diäterfahrung" nichts brachten.

Wie es nach den Shows bei den AcaBellas weiter geht, verrieten sie auch: "Denn jetzt du i den BH ra und sitz auf den Sofa na". Als gute Gäste verabschiedeten sie sich unter frenetischem Beifall mit "Danke für das Lacha und das Mitmacha".