Fünf Schägereien registrierte der Wachdienst in diesem Jahr in Balingen. Foto: Hildenbrand

Gemeinderat diskutiert über Sicherheit und Ordnung in der Stadt. Anzeigen vor allem gegen Wildpinkler und Ruhestörer.

Balingen - Die Präsenz und die Zahl der Kontrollen des von der Stadt engagierten Wach- und Sicherheitsunternehmens DST Wolf haben sich in diesem Jahr in Balingen im Vergleich zu 2012 deutlich erhöht. Das geht aus dem Jahresbericht "Sicherheit und Ordnung" hervor, den Brigitte Witzemann, Leiterin des Amts für öffentliche Ordnung, gestern im Gemeinderat vorgestellt hat.

Demnach haben die Sicherheitsleute von Februar bis Ende Oktober 2013 insgesamt 70 Nachtdienste absolviert (2012: 57), davon neun Nächte mit zwei Wachleuten und 61 Nächte mit vier Wachleuten (2012: 46). Während 58 Nächten schauten sie von 20 bis 2 Uhr nach dem Rechten, während zwölf Nächten auch darüberhinaus, sechs Mal sogar bis 4 Uhr morgens. Erhöht haben sich auch die Kosten für den privaten Wachdienst: von rund 33.000 Euro im Vorjahr auf 37.400 Euro in diesem Jahr.

Die verschiedenen Kontrollstellen im Stadtgebiet wurden in diesem Jahr insgesamt 7502 Mal angefahren, 2012 waren es 3958 Mal. Neu in die Liste der zu kontrollierenden Orte aufgenommen wurden der Parkplatz Am Lindle nahe dem Bahnhof, das Jugendhaus Endingen sowie der Bereich Südbahnhof/Inselstraße/Jugendhaus.

Insgesamt sprachen die Sicherheitsleute von Februar bis Oktober 171 Platzverweise aus, die meisten davon an der Sichelschule (33), am Parkhaus Wilhelmstraße (20) und am Viehmarktplatz (15). Im Vorjahreszeitraum gab es mit 168 ähnlich viele Platzverweise. Dazu kamen 170 Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten (2012: 124), vor allem gegen wilde Pinkler (72) und Ruhestörer (29, davon sieben gegen Gaststätten). An "sonstigen Vorkommnissen" wurden unter anderem fünf Schlägereien, neun Fälle von Sachbeschädigung und Vandalismus sowie neun Ruhestörungen registriert. Dabei sei eine Konzentration in der Südstadt festzustellen, sagte Brigitte Witzemann. Die Stadt wolle in diesem Bereich die Zusammenarbeit zwischen Wachdienst und Polizei verstärken. Während der Wintermonate werde der Wachdienst weiterhin mit einer Zwei-Mann-Streife präsent sein.

Oberbürgermeister Helmut Reitemann sagte, die Zahlen verdeutlichten, dass Balingen in Sachen Sicherheit sehr aktiv sei – "so aktiv wie keine andere Stadt im Zollernalbkreis". Diese Aktivität rief aber auch Kritik hervor: Helga Zimmermann-Fütterer (SPD) meinte, sie habe das Gefühl, dass es darum gehe, Jugendliche aus dem öffentlichen Raum zu vertreiben – wo doch das Gegenteil notwendig wäre: ihnen Plätze und Freiräume anzubieten und zu lassen. Das forderten auch Andelin Hotkowic (CDU) und Conny Richter (Grüne).