Ganz abgesagt ist der Warentauschtag in der Eberthalle nicht. Doch bis zum nächsten Termin im kommenden Oktober wollen die Verantwortlichen den Ablauf so ändern, dass es nicht wieder zu Tumulten kommt. Foto: Thiercy

Organisatoren ziehen die Konsequenzen aus Tumulten und streben Verbesserungen an.

Balingen - Nach dem Polizeieinsatz im Oktober hat das Team des Warentauschtags den für April geplanten Termin abgesagt. Der Grund: die tumultartigen Szenen, die sich vor und in der Eberthalle abgespielt hatten.

Vergangene Woche trafen sich die Macherinnen rund um Margot Möck, Christine Parkner und Annegret Hahn zur Nachbesprechung. Ihr Fazit: "So geht es nicht weiter."

Vor der vorderen Tür der Eberthalle hatte sich eine Menschentraube gebildet. Zum Hintereingang durften zunächst nur diejenigen, die Artikel abzugeben hatten. Einigen gelang es dennoch, sich als Träger auszugeben und sich in die Halle zu schmuggeln, um die besten Sachen abzugreifen.

45 Minuten lang wurde nur aufgebaut. Dann schloss Margot Möck die Tür auf. Ganz vorne standen Kinder. Diese wurden von den Besucher niedergetreten, konnten nur mit Müh und Not von den Helfern zur Seite gezogen werden. Passiert ist den Kindern nichts – geweint haben sie trotzdem.

Solche Szenen soll und darf es nicht mehr geben, sind sich die Verantwortlichen des ausrichtenden Vereins Regionalgenial einig. Gegen die Gier und Respektlosigkeit mancher Zeitgenossen – die Helfer wurden massiv beschimpft und beleidigt – freilich komme das Team trotz Security nicht an. Auch wegen des Polizeieinsatzes sind sich die Organisatoren einig: Der geplante Warentauschtag im April wird erst einmal auf Eis gelegt.

Untätig bleiben die Veranstalter indes nicht. Sie wollen sich auf die Suche nach einer größeren Halle machen. Denn es habe sich gezeigt, dass die Eberthalle für die Massen schlicht zu klein sei. Zudem lasse die vorgegebene Ausrichtung der Tische keinen Raum für Ordnung. In Hechingen zum Beispiel dürften die Tische im Quadrat aufgestellt werden, in der Mitte stünden Helfer, die sortierten und alles im Blick hätten. In Balingen gebe es hingegen nur Tischreihen.

Die Balinger wollen nun den Hechingern über die Schulter schauen, wenn dort der nächste Warentauschtag steigt. Neben einem neuen Veranstaltungsort werden auch weitere Helfer gesucht. In Hechingen standen 60 Menschen parat, in Balingen waren zwölf Helfer vor Ort. Schlicht zu wenig. Bis zum Oktobertermin 2019 sollen somit für Balingen ein neuer Standort sowie viele Helfer und Kooperationspartner gefunden werden.