Gut gelaunt auf den Spuren des Heiligen Franziskus unterwegs: die Pilger aus dem Zollernalbkreis und dem Landkreis Rottweil. Foto: KEB Foto: Schwarzwälder Bote

Erwachsenenbildung: Letzte Etappe auf dem Franziskusweg in Italien: Pilgergruppe von der Zollernalb erreicht ihr Ziel

Zollernalbkreis/Spoleto. "Sei gepriesen für Sonne, Wind und Regen", heißt es im Sonnengesang Franz von Assisis aus dem 12. Jahrhundert. All diese Naturelemente haben die Teilnehmer bei der dritten und letzten Etappe auf dem Franziskanischen Friedensweg von Spoleto ins landschaftlich schön gelegene Rietital begleitet.

Damit ging für die 14 Personen starke Gruppe aus dem Zollernalbkreis und dem Landkreis Rottweil die Pilgerreise "Franziskanien mit allen Sinnen – Franziskus im Heute begegnen" zuende, die von der Katholischen Erwachsenenbildung unter der Leitung von Frido Ruf und Ursula Grau angeboten worden wa. Sie hatte 2017 im toskanischen La Verna begonnen. Insgesamt misst die Wanderstrecke 350 Kilometer in 21 Tagesetappen. Der letzte, siebentägige Abschnitt war wegen seiner vielen Auf- und Abstiege eine Herausforderung.

Der Heilige Franz von Assisi hat in Mittelitalien seine Spuren hinterlassen. Heute sind dies Orte, die viele Menschen vielen Konfessionen anziehen. Der vor ein paar Jahren entstandene Franziskusweg verbindet die spirituellen Orte in der Toskana, Umbrien und Latium. Er führt meist durch unberührte Natur, abwechslungsreiche Kulturlandschaft und pittoreske, mittelalterliche Städtchen.

Eine Sehenswürdigkeit war in Spoleto der Dom Maria Assunta mit seinem prächtigen Deckenfresko von der Krönung Mariens. Im Dom ist auch einer der beiden handschriftlich verfassten Briefe Franziskus’ ausgestellt.

Von Spoleto ging es steil bergan zum Berg Monteluco mit seinem faszinierenden Steineichenwald. Auch dort steht eine franziskanische Eremitage, deren Ursprünge auf Franziskus zurückgehen, der sich an diesen besonderen Platz über dem Spoletotal zurückzog.

Vier Einsiedeleien

Danach stand die anstrengendste Pilgerwanderung an: zunächst bergauf mit herrlichen Aussichten auf das umbrische Tal, dann hinunter ins Neratal bis nach Monterivoso, wo eine alte Burganlage aus dem 11. Jahrhundert als Herberge diente, und schließlich wieder bergauf zum idyllisch gelegenen Dorf Pollino.

Am folgenden Tag gab es einen ersten Blick ins liebliche Rietital. In Poggio Bustone sticht die herrliche Lage der Einsiedelei ins Auge: Auf der einen Seite der Blick über die Häuser ins Tal hinunter, auf der anderen eine wild-romantische Berglandschaft. Dort wurde Franziskus mit wenigen Gefährten aufgenommen, als er mit seiner Familie, seiner Zunft sowie der Stadt Assisi gebrochen hatte.

Auch das nur wenige Kilometer entfernt liegende Kloster La Foresta diente ihm immer wieder als Rückzugsort. Eine der bedeutendsten Einsiedeleien im Rietital ist Fonte Colombo, das auch als das "franziskanische Sinai" bezeichnet wird. In dem abseits gelegenen Koster hat Franziskus 1223 die endgültige Ordensregel für seine Minderen Brüder formuliert.

Am letzten Tag, nach einer weiteren langen Wanderung, stieg die Gruppe hinauf nach Greccio. Die Einsiedelei dort ist vor allem durch die Erzählung bekannt, laut der Franziskus mit einer lebendigen Krippe 1223 das erste Krippenspiel inszeniert hat. In Stroncone fand die Pilgerwanderung ihren Abschluss.