Die drei "Subbr Schwoba": Sabine Schief, Jörg Beirer und LinkMichel in der Balinger Stadthalle. Fotos: Breisinger Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: "Die Subbr Schwoba" müssen in Stadthalle ausweichen

Balingen. Aufgrund der unsicheren Wetterlage ist der ursprünglich für Freitagabend im Hof der Balinger Stadthalle geplante Auftritt des schwäbischen Comedy-Trios "Die Subbr Schwoba" in die Stadthalle verlegt worden, wo die Hygienevorschriften ebenfalls problemlos eingehalten werden konnten.

Den Auftakt machte die laut eigener Aussage "Heldin des verwechselten Stoffwechsels", Sabine Schief, als "Tante Hildegard", die der momentan vorherrschenden Maskenpflicht durchaus auch Gutes abgewinnen kann. Denn manch einer "stinke nicht mehr aus d’r Gosch" und sehe mit Maske schöner aus.

Doch nicht nur Tante Hildegard gehört zur großen, multikulturellen Verwandtschaft, sondern auch ein einst zeugungsfreudiger, mittlerweile korpulenter Vetter, der "von Zucht auf Mast umstieg", sowie die kasachische Tante Irina Kalaschnikow, als die sie ebenfalls auftrat.

Mit ihrer humorvoll und erotisch-beschwingten Kombination aus Gesang und Kabarett begeisterte Schief die Zuschauer, sei es mit ihrem Gassenhauer "I bä gräddig", mit dem "Schokoladen-Tango", in dem sie ihre Leidenschaft für Schokolade zeigte, und mit ihrem Lied "Männer mit Cojones", in dem sie einen Einblick in ihr Beuteschema gab. Zudem erläuterte sie, was der Unterschied zwischen Gruppentherapie und Gruppensex ist: "Bei einer Gruppentherapie spricht man über Probleme, bei Gruppensex sieht man die Probleme."

Jörg Beirer ist nicht nur am Klavier eine Wucht, wie er bei "Wenn i Geld hätt" und dem "Anti-Frust-Lied" zeigte, sondern auch mit dem Mundwerk. Geboren ist er laut eigener Aussage um 5.43 Uhr, so früh sei er seitdem nie wieder aufgestanden.

Die Sprache hat es dem hintergründigen Vollblutschwaben angetan, auch das Schwäbisch-Französische, welches bei "Voulez-vous d’r Ranze voll" und "VfB-Schorlé rot-weiß" sich gar nicht so schlecht anhörte. Beirer erweist sich als aufmerksamer Frauenbeobachter und kam zu der Erkenntnis, dass beim weiblichen Geschlecht je höher die Absätze, desto kürzer die Hauptsätze seien.

Der dritte "Subbr Schwob" ist die "Schwäbische Schwertgosch" LinkMichel. Der "internationale schwäbische Weltstar" hat es nicht leicht in seiner Heimatstadt Neuffen, deren Innenstadt er in fünf Minuten durchstreifen könne, wohingegen seine Frau dafür eine Stunde brauche. Zudem muss er sich auf dem Hohenneuffen mit den "Wochenendnomaden" aus Stuttgart herumärgern. Der LinkMichel erzählte über einen Besuch im Supermarkt, wo er sich mit 14-jährigen Obercheckern ("Hey Alter, kann ich kurz vorne") herumärgern musste.

Aber auch sein Vater habe sein Päckchen zu tragen gehabt: Bei der Überquerung des Brenner-Passes im altersschwachen Auto hatte dieser "600 bis 700 Follower, aber nur wenige Likes". Wie gut das Trio harmoniert, stellte es beim Abschlusslied "Die Subbr Schwoba" unter Beweis.