Digitalisierung und Handwerk? Die Zimmerer-Azubis erkunden mit ihrem Fachlehrer Harald Schäfter die vielen Funktionen der neuen Fünfachs-CNC-Maschine zur Holzbearbeitung an der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule Balingen. Foto: Mayer Foto: Schwarzwälder Bote

Digitalisierung: Neue Vortragsreihe der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule

Balingen. Die Vortragsreihe an der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule Balingen zum Thema Digitalisierung geht in die zweite Runde. Nicht erst seit dem Digitalpakt der Bundesregierung ist das Thema Digitalisierung von der Wirtschaft in die Politik und in die öffentliche Diskussion gewandert. Dabei entsteht oft genug der Eindruck, dass der Begriff zum Schlagwort verkommt – mit viel Optimismus auf der einen Seite, mit Ängsten und Abwehrreaktionen auf der anderen. Dazwischen stehen zunehmend die Schulen, von denen die Vermittlung digitaler Grundkompetenzen erwartet wird.

Das baden-württembergische Wirtschaftsministerium hat das Projekt "Digitalisierung in der beruflichen Bildung" gestartet und Mittel zur Verfügung gestellt.

Die Philipp-Matthäus-Hahn-Schule nahm dies zum Anlass, sich grundsätzlich – und aus unterschiedlichen Perspektiven – mit dem Phänomen Digitalisierung zu beschäftigen. Hierfür wurde im vergangenen Schuljahr eine Vortragsreihe aufgelegt, die nun fortgeführt wird. Zum einen wegen des großen Besucherinteresses an den vergangenen Veranstaltungen, zum anderen, weil das Thema noch lange nicht vollständig ausgeleuchtet ist.

Die Veranstaltungen, die sich nicht nur an die am Schulleben Beteiligten – Lehrer, Schüler, Ausbilder, Unternehmen – richten, sondern insgesamt an eine interessierte Öffentlichkeit, folgen einem festen Ablauf. Am Anfang steht ein Impulsvortrag eines Fachlehrers unter der Leitfrage "Wie sehen wir als PMH-Schule das Thema?" Den Hauptvortrag hält danach ein ausgewiesener Experte. Eine Diskussionsrunde schließt die Veranstaltung ab. Im vergangenen Schuljahr wurden nach diesem Muster die Aspekte "Veränderungen der Arbeitswelt", "IT-Sicherheit" sowie "Nachhaltigkeit" behandelt.

Ein paar Schlaglichter blieben in Erinnerung: als sich ein Experte des Softwareunternehmens Kaspersky in einen beliebigen Haushalt einhackte, um Sicherheitslücken zu demonstrieren; als die jungen Start-up-Gründer von "Shift phone" eines ihrer modularen und nachhaltigen Handymodelle von einem Lehrer in die Einzelteile zerlegen und wieder zusammenbauen ließen; oder als den Besuchern im Film "Welcome to Sodom" ihre ausrangierten Smartphones und Tablets wiederbegegneten – im Inferno der weltgrößten Mülldeponie in Afrika.

Nun geht die Vortragsserie in die zweite Runde. Zum Auftakt am Mittwoch, 16. Oktober, ab 16 Uhr kommt gleich ein Hochkaräter: Der Berliner Techniksoziologe Felix Sühlmann-Faul ist Experte für nachhaltige Digitalisierung und Digitalkapitalismus. Dabei vertritt er eine kritische Perspektive, möchte aber gleichzeitig "Wege weisen, wie uns eine nachhaltige Digitalisierung gelingen kann". Dabei gehe es "um Reflektion und aktive Steuerung durch Individuen, Wirtschaft und Politik".

Weitere Veranstaltungen widmen sich den Themen "Digitalisierung und Künstliche Intelligenz" (27. November), "Digitalisierung – Treiber neuer Geschäftsmodelle" (11. März) und "Smart Home – Wie clever leben wir heute und morgen?" (24. Juni).

  Alle Termine sowie eine Wegbeschreibung zum Veranstaltungsort in der Steinachstraße 19 in Balingen finden sich auf der Homepage der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule (www.gsz-zak.de). Dort kann man sich auch für die einzelnen Vortragsveranstaltungen anmelden, worum die Organisatoren zur besseren Planung bitten. Die Anmeldungen sind dabei unverbindlich, der Eintritt zu den Vorträgen ist frei.