Die Gruppe Windbeutel mit Bernd Eichler (Zweiter von rechts) beim Konzert im Haus der Volkskunst. Foto: Verein Foto: Schwarzwälder-Bote

Musikanten treffen sich im Haus der Volkskunst / Konzert mit "Windbeutel" als Höhepunkt

Balingen-Dürrwangen. Im Haus der Volkskunst tönte es hinter allen Türen: Das Musikantentreffen lockte Musikbegeisterte aus dem ganzen Land nach Dürrwangen.

Ob Gelegenheits- oder regelmäßiger Spieler, ob eingefleischter Solist oder Ensemble-Mitglied auf der Suche nach frischen Erfahrungen: Das Musikantentreffen bietet die perfekte Gelegenheit, zwanglos und ohne Druck in Gruppen Neues zu lernen oder auszuprobieren.

Vom Instumentenunterricht bis zum Ensemblespiel ist alles dabei. Die Anfänger auf dem Dudelsack unterrichtete Ingmar Seiwerth, Fortgeschrittene betreute Christine Kalbantner. Josi Mannes formte Akkordeons verschiedenster Stimmungen und Spielweisen zu einer harmonischen Gruppe.

Bei Hanna Seiz und Wilhelm Strauss lernten Schalmeien-Spieler die ersten Schritte auf dem Instrument – für Renaissance-Stücke beim Abschlusskonzert am Sonntagmorgen, bei dem alle Gruppen ihre Ergebnisse zeigten, reichte es nach dem langen Wochenende schon.

In der Werkstatt entstanden unter der Leitung von Andreas Rogge mehrere "Böcke", eine regionaltypische Dudelsack-Variante. Nebenan im Hirtenhorn-Museum vermittelte Atul Barth Grundlagen auf dem Kontrabass. Matthias Fischer unterrichtete das Spiel auf der Schwegel, einer hölzernen Querflöte.

Die Teilnehmer des Ensemblespiel-Kurses von Jörg Neubert hatten am Freitag ihre erste Bewährungsprobe, als sie mit Frommerner Volksmusikanten spontan beim Übungsabend der Volkstanzgruppe Frommern aufspielten.

Für die Teilnehmer des vom Kulturrat des Schwäbischen Albvereins angebotenen Seminars gab es am Samstag einen besonderen Leckerbissen. Mit der Gruppe "Windbeutel" um den Berliner Musikwissenschaftler Bernd Eichler spielte ein prägendes Ensemble der deutschen Folk-Szene auf. Mit internationaler Volksmusik, eigenwillig und mitunter fast jazzig interpretiert, wussten sie zu begeistern. Umgekehrt zeigten sich die Berliner begeistert von der Spielfreude und der Atmosphäre im Haus der Volkskunst.