Stabübergabe am Zollernalb-Klinikum (von links): Bettina und Boris Nohé, Volker Hauff und Christa Heinzelmann-Hauff. Foto: Ungureanu Foto: Schwarzwälder Bote

Klinikum: Chefarzt der Zentralanästhesie in den Ruhestand verabschiedet und Nachfolger vorgestellt

Einen Wechsel hat es am Zollernalb-Klinikum gegeben: Volker Hauff, Chefarzt der Zentralanästhesie, wurde in einer Feierstunde verabschiedet. Sein Nachfolger ist Boris Nohé, der künftig das Zentrum für Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin und Schmerztherapie leiten wird.

Balingen. Als "unermüdlichen Läufer" beschrieb Klinik-Geschäftsführer Gerhard Hinger den langjährigen Chefarzt Hauff. Disziplin, Ausdauer und Selbstkontrolle seien die Eigenschaften eines Läufers, aber sie seien auch im Beruf wichtig gewesen. Mit einem Staffellauf verglich Hinger die Suche nach einem geeigneten Nachfolger: "Volker Hauff war bereit, die Verantwortung zu behalten, bis sein Nachfolger sicher übernehmen konnte."

Letzteren, Professor Boris Nohé, der zuletzt Chefarzt am Sanaklinikum in Offenbach gewesen war und ein Klinikum der Maximalversorgung verlassen hatte, um in seine süddeutsche Heimat zurückzukehren, bescheinigte der Klinik-Geschäftsführer eine "hervorragende berufliche Laufbahn".

Ein "Abschlusszeugnis mit Auszeichnung" habe Volker Hauff verdient, sagte der ärztliche Direktor des Klinikums Michael Bitzer. Er sei stets ruhig, professionell und sicher gewesen. Das schaffe Vertrauen, und Vertrauen sei wichtig: "Der letzte Blick vor der Narkose ist der Blick in die Augen des Anästhesisten, und der erste Blick nach der Narkose auch." Mit Boris Nohé begrüßte Bitzer einen alten Bekannten, mit dem er an der Uniklinik Tübingen jahrelang vertrauensvoll zusammengearbeitet hatte.

Die Oberärzte Lorenz Welte und Axel Wehrle erinnerten an die erste Begegnung mit Volker Hauff, der in einem roten VW mit weißer Friedenstaube und in Birkenstock-Sandalen angekommen war. "Er war kein 68er. Er war ein großer Mensch und ein toller Arzt." Eine Foto-Schau erinnerte an das "Narcotic Team" des Klinikums beim Hindernislauf "Muddy Älbler".

Dass Boris Nohé die Chefarzt-Stelle übernehme, sei fast so, als würde "Klopp die TSG Balingen trainieren", meinte Axel Wehrle. Die großen Herausforderungen, die auf dem Weg zu einem Zentralklinikum bevorstünden, werde man mit dem "Team-Manager Nohé" erfolgreich meistern.

Eigentlich, gestand Volker Hauff, habe er nie Chefarzt werden wollen. Zu viele negative Beispiele habe er in der Vergangenheit gesehen: Chefärzte seien zuweilen egozentrisch, würden ihren Stress an die Mitarbeiter weitergeben. Jetzt habe er es mehr als 20 Jahre lang doch getan. Eindringlich warb Hauff am Ende für das Zentralklinikum: "Nicht, damit der Geschäftsführer bessere Zahlen schreibt, oder damit es den Ärzten besser geht. Sondern für die Bevölkerung."

Unterhaltsam berichtete Boris Nohé, wie er von einem Headhunter kontaktiert worden sei, der geglaubt habe, das Zollernalb-Klinikum gehöre zur Uniklinik Marburg. "So spielt das Leben", sagte er, "manchmal spielt es auch richtig, obwohl es seltsame Wege geht." Herzlichkeit sei kein Begriff, der in einem Krankenhaus inflationär verwendet werde. "Hier am Zollernalb-Klinikum spürt man Herzlichkeit."

Zur "Stabübergabe" der Chefmediziner gab’s Musik von der Krankenhaus-Band mit Lisa Strothmann, dazu Häppchen, ein Glas Sekt und viele nette Gespräche.