Wirtschaft: Metallarbeitgeber kritisieren zunehmende Ausgaben

Zollernalbkreis. Die Metallarbeitgeber in der Region kritisieren das überproportional starke Wachstum der Sozialausgaben. "Aufgrund der verfehlten Rentenpolitik der Großen Koalition wird der Bundeszuschuss für die gesetzliche Rentenversicherung erstmals die 100-Milliarden-Euro-Grenze überschreiten", sagte der Geschäftsführer der Bezirksgruppe Reutlingen des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, Jan Vetter. "Das sind Steuermittel, die dann an anderer Stelle für wichtige Zukunftsinvestitionen fehlen."

Der Anteil sämtlicher Sozialausgaben am Bundeshaushalt belaufe sich 2020 schon auf 51,5 Prozent und solle bis 2023 sogar auf rund 53 Prozent steigen. "Was wir jetzt wirklich brauchen, ist eine ehrliche Diskussion über die Zukunft der sozialen Sicherung in unserem Land", sagte Vetter: "Unsere Sozialversicherungssysteme werden verstärkt unter Druck kommen. Wir müssen zu tragfähigen Zukunftslösungen kommen – nicht nur über die So zialversicherungszweige, sondern auch über Generationengrenzen hinweg."

Eine gute Rentenpolitik zeichne sich nicht durch willkürliche Leistungsausweitungen aus, sondern durch eine gute Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik. Nur eine leistungsstarke Bildungspolitik und gezielte Zuwanderung könnten den Fachkräftemangel kompensieren und das Rentensystem stabilisieren.