Starke Präsenz der Rettungskräfte bei der Lauwasenschule: Weil unklar ist, was die Krankheitssymptome ausgelöst hat, wird Infektionsschutz getragen. Foto: Ungureanu

Kinder müssen sich erbrechen: Rettungskräfte mit Infektionsschutz. Virus oder Lebensmittelvergiftung?

Balingen - Großeinsatz am Donnerstagmittag bei der Lauwasenschule: Weil mehrere Kinder über Übelkeit klagten und sich wiederholt erbrechen mussten, setzte Schulleiter Markus Frank einen Notruf ab. Zwei Kinder wurden in die Kinderklinik gebracht, vier weitere konnten wenig später von ihren Eltern abgeholt werden.

Die Alarmierung per SMS hörte sich schlimm an: Massenanfall an Verletzten. Drei Notärzte mit der Leitenden Notärztin Katharina Maurer, fünf Rettungsfahrzeuge des DRK, die Schnelleinsatzgruppe Balingen mit Jens Stingel sowie mehrere Polizeibeamte waren vor Ort.

Junge erleidet Krampfanfall

Was war geschehen? Ein siebenjähriger Junge hatte gegen 12 Uhr einen Krampfanfall erlitten und sich wiederholt erbrochen. Er wurde sofort in die Kinderklinik nach Tübingen gefahren, und eine halbe Stunde später noch ein weiterer Junge, der von seiner Mutter im Auto wieder zurück aufs Schulgelände gebracht wurde, weil er ähnliche Symptome zeigte.

Weitere Kinder zeigten ähnliche Symptome und wurden von den DRK-Helfern ins Schulgebäude gebracht. Dort wurden sie von Kinderarzt Omar-Esteban Fernandez Salgueiro untersucht und von den DRK-Helfern ambulant versorgt. Diese Kinder konnten wenig später von ihren Eltern abgeholt werden.

Wasserqualität in Bädern nicht zu beanstanden

Aber was hatte für das Unwohlsein gesorgt? Einige Kinder, die Symptome zeigten, waren davor beim Schwimmunterricht gewesen. Aber ein Zusammenhang kann nach Angaben des Gesundheitsamts ausgeschlossen werden: Die Wasserqualität im Eyachbad und im Längenfeldbad sei ausgezeichnet, teilt die Behörde mit. Es sei in diesem Fall eher davon auszugehen, dass sich die Kinder davor schon mit einem Virus infiziert haben.

Eine Infektion? Oder etwa eine Lebensmittelvergiftung? Der DRK-Vorsitzende Heiko Lebherz, der zusammen mit Jens Stingel den Einsatz im Außenbereich koordinierte, wollte vor Ort keine Vermutungen anstellen. Weil die Ursache unklar sei, sei für die Rettungskräfte Infektionsschutz vorgeschrieben, erklärte er.

Seiner Einschätzung nach seien die Kinder eher "leichter betroffen". Den Eltern wurde empfohlen, ihre Kinder, falls diese ähnliche Symptome zeigen sollten, direkt zum Kinderarzt zu bringen.

Mehrere Schaulustige verfolgten das Geschehen, der Parkplatz beim Heselwanger Vereinsheim war von den Rettungsfahrzeugen restlos belegt. Aber bereits gegen 14.30 Uhr kehrte auf dem Schulgelände wieder Ruhe ein, die Einsatzkräfte rückten ab.