Sie haben im Ostdorfer nah-und-gut-Laden fest angepackt: die beiden Helfer, die Coca Cola geschickt hat. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Kleine "Lädle" erfahren Hilfe

Balingen. Mehrer große Laster haben draußen Paletten mit Waren abgeladen, im Laden drängen sich die Kunden. Walter Luippold und seine Mitarbeiter haben im Ostdorfer "nah und gut"-Geschäft alle Hände voll zu tun. Doch sie bekommen Unterstützung wie Bernd Maier in Streichen.

Bereits einen Tag zuvor hatten sich überraschend zwei Helfer angekündigt. Sie kämen am nächsten Morgen vorbei und wollten mithelfen, die angelieferten Getränkekisten im Lager zu verstauen. Gesagt, getan. Initiiert hat die Aktion der Getränkehersteller Coca Cola, der Mitarbeiter von Imbiss- und Gastronomiebetrieben dafür engagiert hat, die derzeit keine Arbeit haben.

Walter Luippold: "Habe in vergangenen Tagen sehr viel Positives erlebt"

Luippold ist froh über diese Unterstützung, und gefreut hat er sich auch über weitere Personen, die ihm ebenfalls Hilfe angeboten hätten. "Ich habe in den vergangenen Tagen sehr viel Positives erlebt", hält er fest. Denn es sei zum Teil "katastrophal" zugegangen, gerade wenn Lieferungen anstanden. Und obgleich nicht alle bestellten Artikel dabei waren und der eine oder andere Artikel ausverkauft war, sei es mit den Kunden zu keinen kritischen Situationen gekommen. "Sie haben dann Verständnis gezeigt", sagt der Ostdorfer "nah und gut"-Inhaber. Er hatte sich schon vor rund zwei Wochen auf die Corona-Krise vorbereitet, indem er zum Beispiel Plexiglas an der Kasse installieren ließ – "sonst wären die Mitarbeiterinnen nicht mehr gekommen" – und Linien aufgeklebt hatte, damit die Kunden einen größeren Abstand einhalten. Walter Luippold legte auch einen Vorrat an bestimmten Artikel an. "Der ist nun aufgebraucht", berichtet er von einem guten Geschäft.

Bernd Maier zu Engpässen: "Auf dem Dorf einsichtiger"

Von einem Umsatzplus spricht auch Bernd Maier, Inhaber des "nah und gut"-Geschäft in Streichen. "Alles ist aber überschaubar und gut machbar", hält er fest. Obgleich er darauf achte, dass nur in "haushaltsüblichen Mengen" eingekauft werde, könne es schon mal Engpässe bei manchen Artikeln geben. Das werde aber von den Kunden akzeptiert, betont er: "Auf dem Dorf sind sie einsichtiger."

Und sie sind auch hilfsbereit, wie Maier erfahren hat. Unter anderem Mitglieder des Ortschaftsrats wollen sich bei seinem "Bring-nach-Hause-Service" engagieren, den er schon seit rund 20 Jahren anbietet und jetzt für ältere und bedürftige Streichener und Zillhausener intensiviert hat. Sie können Waren telefonisch bestellen, die dann von den Helfern ausgefahren werden.