Die Mitarbeiter des Vollzugsdiensts haben beim Gang durch die Balinger Innenstadt die Plaketten im fest im Blick. Erst zwei Mal mussten sie seit Einführung der Umweltzone einen Bußgeldbescheid ausstellen. Foto: Maier

Für Plakettenmuffel kann's teuer werden. Verstoß wird mit 108,50 Euro geahndet. Bisher jedoch kaum Kontrollen.

Balingen - Die Umweltzone in Balingen ist seit 1. April in Kraft. Seither dürfen nur noch schadstoffarme Autos mit grüner Umweltplakette im gesamten Stadtgebiet fahren. Wer dagegen verstößt, riskiert ein Bußgeld. Doch während viele andere Städte und Kommunen ihre Kontrollen verschärft haben und Plakettenmuffel zur Kasse bitten, gibt es in Balingen vorerst keine Zusatzkontrollen. Aber: "Die Mitarbeiter des Vollzugsdiensts sind angehalten bei den normalen Kontrollen an geparkten Autos genauer hinzuschauen und auch auf die Plaketten zu achten", sagt Jürgen Luppold, Sprecher der Stadt, gegenüber schwarzwaelder-bote.de. Doch wie viele Verstöße gab es bisher?

Die Trefferquote sei noch relativ gering, informiert Luppold. "Seit Einführung der Umweltzone wurden von den Mitarbeitern des Vollzugsdiensts erst zwei geparkte Autos mit gelber Plakette festgestellt." Wird man erwischt, so Luppold weiter, kann es schnell teuer werden: Ein Verstoß wird mit 80 Euro Bußgeld zuzüglich der Gebühren und Auslagen – insgesamt also mit 108,50 Euro geahndet. Doch nicht nur in der Innenstadt wird kontrolliert. Das Ordnungsamt ist auch in den Stadtteilen unterwegs und achtet auf Verstöße.

Ärger gab es bei den zwei Beanstandungen bisher keinen. Die Strafen seien akzeptiert worden. "Beim Ordnungsamt gab es bisher nur sachliche Anfragen zu möglichen Ausnahmegenehmigungen, Zuständigkeiten und dem örtlichen Geltungsbereich der Umweltzone", so Luppold.

Doch auch der fließende Verkehr, also alle fahrenden Autos, können kontrolliert werden. Dafür ist aber dann die Polizei zuständig. Auf Nachfrage war von Thomas Kalmbach, Pressesprecher der Polizeidirektion in Tuttlingen, zu erfahren, dass seitens der Polizei noch keine gezielten Kontrollen in Balingen gemacht wurden. Auch im täglichen Streifendienst habe es seit Bestehen der Umweltzone noch keine Beanstandungen gegeben.

Auch wenn die fortgesetzten Messungen der Stickstoffdioxid-Belastung in Balingen zeigen, dass die Grenzwerte bis Mitte April unter der maximal erlaubten Konzentration von 40 Mikrogramm je Kubikmeter Luft lagen - an eine Abschaffung der kontrovers diskutierten Umweltzone ist derzeit nicht zu denken. Dafür müsste der Grenzwert über drei Jahre im Mittel unterschritten werden.