Ein Tornado-Kampfjet hat am Montag in Balingen, Sulz und Freudenstadt für Aufsehen gesorgt. Jetzt erklärt die Bundeswehr, warum das Flugzeug so tief über die Region geflogen ist.
Am Montagvormittag war in der Region ein lautes Dröhnen vom Himmel zu hören. Ein Kampfjet der Bundeswehr überflog um rund 11.30 Uhr die Landkreise Zollernalb, Rottweil und Freudenstadt im Tiefflug. Unsere Redaktion hat bei der Bundeswehr nachgefragt, was dahinter steckt.
Die Radardaten verraten, dass es sich um ein Kampfflugzeug vom Typ „Tornado“ gehandelt hat. Laut einem Sprecher des Luftfahrtamts der Bundeswehr habe sich der Tornado am Montag auf einem routinemäßigen Übungsflug befunden. Der Jet startete in Neuburg (NRW) und war auf dem Weg nach Nörvenich (NRW).
Die Radardaten zeigen ein detailliertes Bild der Flugroute: Um 11.25 Uhr überflog der Tornado Bisingen und die Burg Hohenzollern mit einer Höhe von 314 Metern. Wenig später flog er mit 569 Metern Flughöhe an Balingen vorbei. Über Sulz lag die Flughöhe um 11.27 Uhr bei 549 Metern. Anschließend flog der Jet auf 909 Metern Höhe südlich an Freudenstadt vorbei und über den Nationalpark Schwarzwald. Danach setzte der Tornado seinen Kurs Richtung Norden fort.
Hier ist militärischer Flugbetrieb möglich
„Der Flug fand nach den flugbetrieblichen Bestimmungen statt“, erklärt der Sprecher des Luftfahrtamtes. Grundsätzlich sei militärischer Flugbetrieb überall in Deutschland zulässig und nicht an bestimmte Streckenführungen gebunden.
Dabei gelten jedoch feste Mindesthöhen: Über Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern dürfen Kampfflugzeuge nicht unter 600 Metern über dem Boden fliegen. Überall sonst gilt eine Mindesthöhe von 150 Metern.
„Selbstverständlich wird dabei versucht, bewohnte Gebiete nicht direkt zu überfliegen“, so der Sprecher. In einer dicht besiedelten Region lasse sich dies jedoch nicht immer vermeiden.
Einfluss auf die Flugroute haben neben den gesetzlichen Vorschriften auch Faktoren wie aktuelle Wetterverhältnisse, die Einsatzplanung der fliegenden Verbände sowie die Verfügbarkeit von Personal und Material.
Bürgerservice für Fragen
Die Bundeswehr hat einen Bürgerservice für Fragen zum militärischen Flugbetrieb eingerichtet, der telefonisch unter der 0800/8620730 erreichbar ist.
Das ist der Tornado-Jet
Der Tornado ist ein von Deutschland, dem Vereinigten Königreich und Italien gemeinsam entwickeltes Mehrzweckkampflugzeug. Die Luftwaffe der Bundeswehr hat derzeit 85 Stück im Bestand.