Als Dank für eineinhalb Stunden, die die Seele bewegt haben, hat Pfarrer Johannes Hruby Rosen an die Sängerinnen verteilt. Foto: Meinert Foto: Schwarzwälder Bote

Gospel: Das Vokalensemble "Voices, Hearts and Souls" konzertiert in der Medarduskirche / Spirituals und populäre Stücke

Klangstarke Stimmen und Gesänge, die von Herzen kommen und die Seele ansprechen, haben rund 170 Zuhörer im Medarduskonzert anlässlich des Kirchenpatroziniums in Ostdorf erlebt.

Balingen-Ostdorf. Neben klassischen Spirituals präsentierte das Vokalensemble unter der Leitung von Juandalynn Abernathy "weltliche Lieder mit einem Zusammenhang mit dem Glauben an Gott", wie Birgit Schafitel-Stegmann die Zuhörer wissen ließ.

Mit einer "authentischen Interpretation" hatte der Chor im Vorfeld für den Konzertbesuch geworben. Die zeigte sich vor allem darin, dass die Chorleiterin bei den meisten der 17 vorgetragenen Titel den Chorsopran mitsang und mit ihrem Vibrato den Gesamtklang des Ensembles überstrahlte. Der Chor gefiel durch exakte Absprachen und eine weiche Klanggebung, die durch die dunkle Färbung der Bässe im Gegensatz zur hellen Aussprache der Frauenstimmen noch verstärkt wurde.

Die Intonation des Chors, teilweise eng unter der Begleitung des colla parte mitgespielten Klaviers geführt, ließ eine leichte Schwebung entstehen, die den zum Teil melancholischen Texten der Spirituals einen besonderen Ausdruck verlieh. Ilona Pelludat begleitete den Chor am Piano und setzte mit Triangel und Chicken-Shakes rhythmische Akzente, die das Konzert effektvoll bereicherten.

Eröffnet wurde der Abend mit dem "Ubi Caritas" im Satz von Audrey Snyder: "Wo Güte und Liebe ist, da ist Gott" wurde zur Überschrift für die nachfolgenden Spiritualvertonungen. Bei "Upon This Rock" und "Lord Have Mercy" von Pepper Choplin präsentierte sich das Ensemble mit voluminösen Klängen.

Klangbreite kennzeichnete die Sätze "Swing Down, Sweet Chariot" und "Trust and Obey" von Lloyd Larson, gefolgt vom ruhigen Charakter der Sätze "Lord, I Want To Be A Christian" und "I Am His Child" von Moses Hogan. Seine dynamische Bandbreite zeigte das Ensemble bei "I Surrender All" von Victor Johnson und im Spiritual "His Name So Sweet", dem die Chorleiterin und der Chorsopran mit schrillen Spitzentönen besondere Eindringlichkeit verliehen.

Ein Höhepunkt der ersten Programmhälfte war das Solo der Chorleiterin bei "Lord Have Mercy", bei dem die klangliche Untermalung des Chors durch Klatschen und Fußstampfen rhythmisch aufgepeppt wurde. Obwohl die Männerstimmen des Chors mit drei Bässen und einem Tenor zahlenmäßig unterlegen waren, lieferten sie einen stabilen Unterbau, auf dem sich die hohen Frauenstimmen entfalten konnten. Solopassagen einzelner Stimmregister sorgten für abwechslungsvolle Höreindrücke.

Nach der Pause verließ das Ensemble im zweiten Programmteil das Spiritual-Repertoire und brachte weltliche und populäre Titel zu Gehör: "Viva la Vida", "Greensleeves", "Halleluja" von Leonard Cohen und die Ballade "Good Night Dear Heart" nach einem Text von Mark Twain.

Beim "Worship Song" von Niko Schlenker verzichtete die Chorleiterin auf das Mitsingen der Sopranstimme, wodurch der harmonische und ausgewogene Ensembleklang angenehm schlicht und klangvoll zur Geltung kam. Mit dem effektvollen Satz "Glory To The Lord In The Highest" von Micha Keding endete das Programm.

Nach einer ersten Zugabe bedankte sich Pfarrer Johannes Hruby mit Rosen bei den Ausführenden. Die Zuhörer forderten eine weitere Zugabe, die sie mit dem Segenslied "God Be With You Till We Meet Again" erhielten.