Die Polizei suchte auch mit einem Hubschrauber nach dem vermeintlichen Übeltäter. Foto: Maier

Junge Frau löst Großeinsatz aus. Staatsanwaltsschaft leitet Ermittlungsverfahren gegen 28-Jährige ein.

Balingen - Nach dem mutmaßlichen Angriff auf eine Joggerin Anfang September im Gewann Hangen nahe Heselwangen ist nun das vermeintliche Opfer ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten. Gegen die 28-Jährige habe man ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Vortäuschung einer Straftat eingeleitet, sagte ein Behördensprecher am Freitag gegenüber unserer Zeitung.

Die junge Frau hatte angegeben, beim Joggen von einem unbekannten Mann angegangen worden zu sein. Nach intensiven Prüfungen der Aussage der Frau hatten die Ermittler recht schnell Zweifel an deren Richtigkeit. Den Ausschlag für die Bewertung der Ermittler, dass sich der Vorfall so nicht zugetragen hat, gab die gerichtsmedizinische Untersuchung der Verletzungen der Frau. Nach der Gesamtschau ist nun das förmliche Ermittlungsverfahren gegen die 28-Jährige eingeleitet worden. Im Falle einer Verurteilung wegen Vortäuschens einer Straftat droht der Frau eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe.

Dazu könnten die Kosten des Polizeieinsatzes kommen, den sie durch ihre Angaben ausgelöst hat. Ein Großaufgebot samt Hubschrauber hatte nach dem vermeintlichen Übeltäter gesucht. Der Vorfall hatte in Balingen und darüber hinaus großes Aufsehen erregt: Das Gebiet Hangen ist ein beliebtes Freizeitziel, viele Menschen gehen dort spazieren oder treiben Freizeitsport.