Religion: Freiwillige verteilen Segenspakete an alle Haushalte in der Stadt / Geldspenden gehen an drei soziale Projekte

An Dreikönig ziehen in Geislingen Jahr für Jahr Kinder, Jugendliche und Erwachsene, verkleidet als prächtige Könige aus dem Morgenland, durch die Straßen und sammeln Spenden für verschiedene Projekte bei denen bedürftige Kinder aus aller Welt bedacht werden. Aber nicht in diesem Jahr.

Geislingen. Da die Sternsinger in diesem Jahr nicht wie gewohnt von Haus zu Haus gehen, die Segensprüche aufsagen und singen sowie die Spenden einsammeln dürfen, geht die katholische Kirchengemeinde St. Ulrich nun neue Wege. In den vergangenen Tagen fanden sich nahezu 80 Kinder, Jugendliche und Erwachsene bereit, die sich an der diesjährigen Sternsingeraktion beteiligen wollen.

Im Gottesdienst am Mittwoch, 6. Januar, ab 9.15 Uhr, der von einer Schola des örtlichen Kirchenchores mitgestaltet wird, werden durch Dekan Pater Augusty Segenspakete geweiht. Diese verteilen die Freiwilligen nach dem Gottesdienst an alle Haushalte der Stadt.

Enthalten sind in diesen Tüten der Segensspruch "20*C+M+B*21" als Aufkleber sowie die Vorstellung der dieses Jahr unterstützten Projekte. Zusätzlich enthält das Segenspaket eine Spendentüte und einen Überweisungsträger, mittels derer gespendet werden kann.

Zudem steht zwischen 14 Uhr und 16.30 Uhr in der Kirche St. Ulrich ein Spendenkorb bereit, in den die Spenden gelegt werden können. In dieser Zeit wird in der Kirche immer jemand anwesend sein, damit gewährleistet ist, dass keine Spenden abhanden kommen.

Die gespendeten Gelder werden auch in diesem Jahr auf drei Projekte verteilt. Ein Teil kommt dem Projekt Loyola Secondary School in Wau im Südsudan zugute. Dort wird Kindern durch ein Stipendium der Besuch einer Schule ermöglicht.

Mit einem weiteren Teil wird das Projekt Mbinga Loreto in Tansania und somit ein Heim für körperbehinderte Kinder und Kinder aus schwierigen Verhältnissen unterstützt. Das dritte Projekt, das Geld erhält, ist die Kindertagesstätte "Creche Raio de Sol" in Atibaia in Brasilien der Schönstätter Marienschwestern. Die in Geislingen gut bekannte Schwester Marione Ginter begleitet diese Kindertagesstätte seit deren Gründung im Jahr 1998. Da diese Einrichtung aufgrund der Corona-Pandemie vorübergehend geschlossen wurde, verteilen die Schwestern der Einrichtung nun Lebensmittel an die Kinder in den Slums, damit diese wenigstens etwas zu Essen haben.

Damit auch die regionalen, sozialen Einrichtungen nicht vergessen werden, stehen in der Kirche auch Körbe für Süßigkeiten bereit. Diese Spenden werden unter dem örtlichen Seniorenzentrum St. Martin, dem Frauenhaus Zollernalb, dem St. Jakobus-Haus und dem Tafelladen in Balingen aufgeteilt.

Um die Kinder und Jugendlichen nicht zu kurz kommen zu lassen, können Süßigkeiten an den Haustüren für die Sternsinger bereitgelegt werden. Die Kirchengemeinde weist darauf hin, dass keine selbst abgepackten Süßigkeiten ausgegeben werden; diese dürfen laut Corona-Verordnung von den Freiwilligen nicht angenommen werden.

Die Kirchengemeinde hofft auf großzügige Unterstützung damit die Not der ärmsten Kinder wenigstens etwas gelindert werden kann, denn gerade in den ärmsten Ländern der Welt habe die Corona-Pandemie verheerende Auswirkungen.