Ausstellung: Fotos und Zeitrafferfilme in der Rathausgalerie in Balingen zu bewundern
"Sternenhell – die Alb bei Nacht": So heißt die neue Ausstellung in der Rathausgalerie in Balingen. Zu sehen sind Fotos und Zeitrafferfilme.
Balingen. "Sternenhell" – ein fast ausgestorbener Begriff, der früher einen sternklaren Himmel bezeichnete und wie er, auch ohne Mond, die Landschaft beleuchtete.
Heute gibt es das in Mitteleuropa kaum mehr. Jeder abgelegene Winkel der Natur wird vom durch Kunstlicht erhellten Himmel erleuchtet, auch wenn Städte viele Kilometer entfernt liegen.
Die Schwäbische Alb biete trotzdem noch einen guten Sternenhimmel, der im Zusammenspiel mit den landschaftlichen Sehenswürdigkeiten einen großen Reiz ausüben könne, heißt es in der Einladung zur Ausstellung.
Bei Nacht erscheine alles in einem ungewohnten und faszinierenden Licht. Ein natürliches Licht, wie es schon zu Urzeiten herrschte. Aus der Beobachtung der Himmelskörper habe die Menschheit den Kalender mit der Einteilung in Tage, Wochen, Monate und Jahre abgeleitet. Dieser Rhythmus sei nicht nur für die Menschen wichtig, sondern sei auch ein Taktgeber für die Tier- und Pflanzenwelt.
Aufgrund der alles überdeckenden Lichtverschmutzung verschwinde jedoch der Einfluss des Mondlichts immer mehr. Und wäre die Menschheit schon immer mit einem viel zu hellen Nachthimmel wie in einer Großstadt gestraft, so hätte man wohl niemals den Nachthimmel erforscht und von der Position der Erde im Universum erfahren, heißt es weiter.
Der natürliche Sternenhimmel sei nicht nur ein faszinierendes Erlebnis, sondern auch ein ungeheures Kulturgut, das es zu bewahren gelte.
Die Ausstellung im Balinger Rathaus zeigt Fotos und Zeitrafferfilme vieler bekannter Sehenswürdigkeiten der Region unter dem Sternenhimmel. Deutlich werde aber auch, wie stark das Kunstlicht selbst die Schwäbische Alb dominieren könne.
In Zusammenarbeit mit dem Projekt Sternenpark Schwäbische Alb werden die Auswirkungen von zu viel Licht bei Nacht auf Mensch, Natur und Umwelt vorgestellt. Konstruktive Lösungsvorschläge für eine umweltgerechte Beleuchtung werden gegeben, auch ohne dass die Menschen auf Sicherheitsempfinden oder Komfort verzichten müssten. Die Ausstellung ist bis 18. Mai zu sehen.