Aufwendig wird das Parkhaus bei der Agentur für Arbeit saniert. Das kostenlose Parken soll auf den Prüfstand gestellt werden. Foto: Maier

Angesichts hoher Sanierungskosten werden im Gemeinderat mögliche zusätzliche Einnahmen ins Spiel gebracht.

Balingen - Viel Geld nimmt die Stadt Balingen für Sanierungs- und Brandschutzmaßnahmen in der Längenfeldschule und in der Realschul-Turnhalle in die Hand. Auch das Parkhaus bei der Arbeitsagentur wird auf Vordermann gebracht, wobei die Räte auf ein neues Parkierungskonzept drängen.

Im Falle des Parkhauses bestehe dringender Handlungsbedarf, um noch größere Schäden zu verhindern, erläuterte Oberbürgermeister Helmut Reitemann in der Sitzung des Gemeinderats am Dienstag. Geplant ist vor allem der Austausch des Betons, der von Tausalz durchfressen ist. Fahrbahn- und Stellplatzflächen sowie Wand- Stützfüßen erhalten einen neuen Oberflächenschutz, und Entwässerungsleitungen werden optimiert.

Die Maßnahmen werden in zwei Bauabschnitten ausgeführt, wobei der erste im September beginnt. Es wird mit Kosten von rund 1,9 Millionen Euro gerechnet, wobei die Stadt rund eine Million beisteuern muss. Denn von den 363 Stellplätzen stehen der Stadt 202 zur Verfügung.

Angesichts der Kosten forderte Conny Richter (Grüne), die Parkraumbewirtschaftung in Balingen zu thematisieren und sich Gedanken über Gebühren zu machen. "Wir können es uns nicht länger leisten, darüber nicht nachzudenken", so Richter weiter. Aufgrund der finanziellen Situation der Stadt seien zusätzliche Einnahmen wichtig. Sie forderte die Verwaltung auf, eine Übersicht über die Parkregelungen in anderen Städten auszuarbeiten, um vergleichen zu können.

Das kostenlose Parken habe sicherlich Vorteile, meinte Andelin Hotkovic (CDU), aber auch Nachteile, unter anderem durch Dauerparker. Gerade im Zusammenhang mit der Gartenschau 2023 sei es notwendig, die Parksituation unter die Lupe zu nehmen.

Helmut Reitemann erklärte dazu, dass das Parken mit Blick auf die Gartenschau ein Thema sein werde, "ein wichtiger Baustein" bei den Planungen. Denn es sei davon auszugehen, dass viele Besucher mit Autos und Bussen kommen werden.

Ein weiteres Millionenprojekt sind Brandschutzmaßnahmen und Sanierungen in der Balinger Längenfeldschule. Dort werden in mehreren Abschnitten unter anderem zweite Fluchtwege geschaffen, brennbare Bauteile beseitigt und die Brandmeldeanlage erweitert, um eine schnelle Evakuierung sicherzustellen. Die Kosten betragen insgesamt 1,5 Millionen Euro.

300.000 Euro muss die Stadt im Fall der Realschul-Turnhalle aufbringen, wo es ebenfalls um Brandschutzarbeiten geht. Auch das Dach muss abgedichtet werden. "Es handelt sich aber nicht um eine Generalsanierung", stellte Oberbürgermeister Reitemann klar.

Die Arbeiten sollen in den Sommerferien ausgeführt werden.