Die Buslinie 14 fährt am Balinger Bahnhof vorbei. Mit der Neukonzeption des Stadtverkehrs soll auch auf dieser Linie ein Halbstundentakt eingeführt werden. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Verkehr: Der Balinger Personennahverkehr soll neu konzipiert werden / Halbstundentakt in der Innenstadt

Durch die Einführung eines Rufbussystems sollen Balinger Ortsteile besser angebunden werden. Dies dürfte gerade auch für ältere Einwohner eine erhöhte Mobilität bedeuten. Der Gemeinderat befasst sich mit der Neukonzeption des Stadtverkehrs.

Balingen. Im Rahmen der Verlängerung des am 30. August 2018 ausgelaufenen Stadtverkehrsvertrags mit der Betreiberfirma Maas ist geplant, den Busverkehr neu zu konzipieren. Erstmals beraten wird hierüber in der Sitzung des Verwaltungsausschusses am Dienstag, 13. November (17 Uhr, Rathaus).

Eine durchgängige, ganztägige Taktung, eine einheitliche, konstante Linienführung und die Vermeidung von zeitaufwendigen "Schleiffahrten" sollen eine Attraktivitätssteigerung des Stadtverkehrs herbeiführen. Durch die angestrebte Umstrukturierung sollen zunächst Linien mit einem hohen Fahrgastpotenzial gestärkt werden. Konkret würde dies die Einführung eines Halbstundentaktes auf den beiden Stadtbuslinien 24 und 14 bedeuten, um somit die Stadtteile Schmiden, Heselwangen sowie Frommern und Weilstetten noch stärker mit der Innenstadt zu verbinden.

Außerhalb dieser Stadtverkehrslinien soll der Bedarf der übrigen Stadtteile durch die Einführung eines Rufbussystems abgedeckt werden. Freuen dürfte das vor allem die Endinger: Neben Rufbuslinien zwischen Streichen, Schmiden und des Wohngebietes Binsenbol mit dem Balinger Zentrum soll künftig auch das Wohngebiet Schlickkuchen mit dem Gewerbegebiet Gehrn verbunden werden.

Eine bessere Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr und damit ein besseres Mobilitätsangebot forderten die Endinger Ortschaftsräte schon lange. Während man in der Vergangenheit versucht hatte, ein besseres Mobilitätsangebot durch das Installieren von Mitfahrbänken zu erreichen, dürfte die Einrichtung eines Bürgerrufbusses die verlässlichere und möglicherweise auch sicherere Alternative sein.

Der Stadtteil Erzingen wird von der Südbadenbus-Linie 7440 an Balingen angebunden. Aufgrund der schwachen Nachfrage der Verbindungen von Erzingen nach Balingen wurde die Anfahrt der Haltestelle Dorfplatz von der SüdbadenBus GmbH bereits auf ein Anrufsystem umgestellt. Da es sich hierbei um eine Regionalbuslinie handelt, liegt die Zuständigkeit für die Maßnahmen zur Verbesserung der Anbindung von Erzingen beim Landkreis. Eine Überplanung dieser Linie ist vom Landkreis dahingehend angedacht, dass ein Halbstundentakt in der Hauptverkehrszeit und ein Stundentakt in der Normalverkehrszeit angestrebt wird.

Mit der Vorstellung eines umfassend ausgearbeiteten Konzepts ist vor 2020 allerdings nicht zu rechnen: Wegen des erforderlichen Zeitaufwands für die Ausarbeitung des Konzepts, der Koordinierung mit den übrigen Linien und der Feinabstimmung mit dem Schülerverkehr wird der bisherige Stadtverkehrsvertrag mit der bestehenden Linienführung zunächst bis zum 31. Dezember 2019 verlängert.