Im Osten Balingens soll ein neues Baugebiet entstehen. Foto: Maier

Im Osten Balingens an Hirschbergstraße soll Baugebiet "Stapfel" entstehen. Platz für mehr als 120 Häuser.

Balingen - Wegen der anhaltend großen Nachfrage nach Bauplätzen in Balingen will die Stadtverwaltung nun ein weiteres Wohngebiet erschließen. Geplant ist das Areal "Stapfel" mit einer Fläche von etwas mehr als zehn Hektar an der Hirschbergstraße.

Den Beschluss, der das aufwändige und wohl mindestens drei Jahre dauernde Bebauungsplanverfahren in Gang setzt, soll der Gemeinderat noch in diesem Monat treffen; erstmals beraten wird der Technische Ausschuss die Angelegenheit in der Sitzung am Mittwoch, 10. Oktober (18 Uhr, Rathaus). Gesprochen werden soll ebenfalls noch im Oktober über den Aufkauf der Flächen.

Die Erschließung neuen Baulands ist aus Sicht der Stadtverwaltung unumgänglich, das Gebiet Stapfel dafür prädestiniert. Bereits 2011 hatte der Gemeinderat beschlossen, die auf der anderen Seite des Wohngebiets Schlichte an der Hindenburgstraße gelegene Fläche für Wohnbebauung nutzen zu wollen, nachdem das Gebiet Urtelen am hinteren Heuberg umgesetzt ist. Das Urtelen-Verfahren ist noch nicht ganz abgeschlossen; gleichwohl soll Stapfel nun schon angegangen werden.

Grund dafür ist die starke Nachfrage nach Bauplätzen: Diese hat sich nach Angaben der Stadtverwaltung seit 2014 nahezu verdoppelt. Aktuell liegen 225 Bewerbungen für Bauplätze in der Kernstadt vor – allerdings stehen derzeit keinerlei Bauplätze zur Verfügung.

Das Gebiet Stapfel, eine schöne grüne Wiese, liegt südlich der Hirschbergstraße. Erstrecken soll es sich von der Roßbergstraße bis oberhalb der Einmündung der Gemeindeverbindungsstraße in Richtung Streichen. In dem etwas mehr als zehn Hektar großen Plangebiet könnten nach Angaben des Stadtplanungsamts zwischen 120 und 140 attraktive Bauplätze vornehmlich für Einfamilienhäuser entstehen.

Nicht nur topografisch – die erhöhte Lage bietet einen weiten Rundumblick über die Kernstadt bis auf die Balinger Berge – wäre Stapfel für Bauherren ein Leckerbissen; auch die Nähe zum Schulzentrum Längenfeld, zum Kindergarten Edith Stein sowie zum Einkaufszentrum Neige macht Bauplätze dort sehr attraktiv.

Vor der Erschließung als Bauland steht derweil die Überwindung kleinerer Hürden an. Im Flächennutzungsplan ist Stapfel mit 7,6 Hektar ausgewiesen, allerdings weiter im Westen, unmittelbar im Anschluss an den Kindergarten Edith Stein.

Die Stadtverwaltung will das Plangebiet nach Osten, also weiter nach oben in Richtung Heselwangen, verschieben und zudem vergrößern. Dafür ist eine Änderung des Flächennutzungsplans erforderlich; ebenso deswegen, weil ein Großteil des weiter östlich liegenden Planareals als landwirtschaftliche Fläche ausgewiesen ist.