Die Auftaktveranstaltung zur Bürgerbeteiligung an "Balingen digital" ist absolviert. Nun machen sich die Mitglieder des Projektteams daran, die Anregungen aufzuarbeiten. Foto: Breisinger

40 Personen diskutieren in vier Gruppen. Veranstaltung vor Hintergrund der Gartenschau 2023.

Balingen - Der Anfang ist gemacht: Am Samstag hat die Bürgerbeteiligung zu "Balingen digital" in der Mensa des Schulzentrums Längenfeld begonnen.

Die Moderation hatten Ulrich Fiedeler und Patrick Maier von der Dettenhausener Organisation Dialog Basis übernommen. Zum Projektteam gehören außerdem die Stadtverwaltung Balingen, die Stadtwerke Balingen, die Volkshochschule mit der WissensWerkstatt Zollernalb, das Tübinger ebök-Institut für angewandte Effizienzforschung und das Energiezentrum für Dezentrale Energiesysteme und Energieeffizienz der Hochschule Reutlingen.

Über diese Unterstützung freute sich der Technische Leiter der Stadtwerke Balingen, Harald Eppler, besonders: "Mit der Hochschule kooperieren wir schon lange erfolgreich." Mit diesem Projektteam sei man sehr gut aufgestellt. "Unser Ziel ist es, gemeinsam mit der Bevölkerung eine Digitalisierungsstrategie für Balingen zu entwickeln", so Eppler.

"Balingen digital findet vor dem Hintergrund der Gartenschau 2023 statt. Aber wir sind sehr an Nachhaltigkeit interessiert. Von daher kann man es auch als Projekt 2030/2035 bezeichnen", hielt Ulrich Fiedeler fest. "Die Stadt ist schon jetzt in Sachen Digitalisierung sehr gut aufgestellt, ist sehr engagiert und hat sehr zukunftsweisende Ideen", so Fiedeler weiter.

Diskussionen in vier Gruppen

Rund 40 Personen waren gekommen. In vier Gruppen wurde diskutiert. In der Arbeitsgruppe "IT für Balingen" wurde die augenblickliche Lage in Sachen Internet erörtert.

"Ein gutes Internet ist für alles mittlerweile eine zwingende Voraussetzung, nur das Glasfasernetz liefert uns die benötigten Informationen. Mittlerweile ist das Glasfasernetz in Balingen flächendeckend ausgebaut, demnächst werden wir es auch auf die Vororte ausweiten", hielt Harald Eppler fest. In Sachen E-Mobilität – auch dazu gab es eine Gruppe – sieht er die Stadt Balingen auf dem richtigen Weg: "Momentan verfügen wir über eine E-Mobil-Tankstelle am Lindle." Vier weitere Tankstellen seien geplant, die Standorte ständen schon fest.

In der Arbeitsgruppe "Virtuelles Bürgerkraftwerk" ging es darum, wie nachbarschaftlicher Stromhandel möglich ist und wie eine flexible Nutzung des Stroms im Falle eines Stromengpasses oder eines -überschusses aussehen könnte, wie Ulrich Fiedeler erklärte. Sein Kollege Patrick Maier leitete die Arbeitsgruppe "Über den Tellerrand". "Wir haben uns damit befasst, wie wir uns untereinander besser vernetzen können. Es kam unter anderem die Anregung einer Zollernalbkreis-Karte, mit der bei lokalen Unternehmen, im öffentlichen Nahverkehr oder auf Parkplätzen bargeldlos bezahlt werden kann", erläuterte Maier

Für ihn ist das eine durchaus interessante Sache: "In Sachen bargeldloses Bezahlen hinkt Deutschland im Vergleich zu Skandinavien, den Niederlanden oder China stark hinterher."

Ein Wunsch war eine zentrale Informationsplattform für lokale Einzelhändler, auf der sie ihre Produkte präsentieren könnten. „Diese Plattform wäre vor allem für die Geschäftsprozesse der kleineren Unternehmen eine große Hilfe", so Fiedeler. "Die Teilnehmer waren sehr interessiert und zeigten sich hoch motiviert. Sie hatten konkrete Wünsche und vielfältige Ideen", zeigte sich Eppler mit der Veranstaltung zufrieden. Die Anregungen werden vom Projektteam aufgearbeitet, ehe im Januar ein Workshop stattfinden wird.