Haben die blauen Müllsäcke zwischen Christbaum und Brunnen abgestellt: Die Mitglieder der Balinger Ahmadiyya-Gemeinde nach dem Neujahrsputz in der City. Foto: Ungureanu

Neujahrsputz der Ahmadiyya-Gemeinde. Mitglieder sammeln ausgebrannte Böller und Raketen ein.

Balingen - Ihr Leitspruch lautet: "Liebe für alle – Hass für keinen." Mitglieder der Balinger Ahmadiyya-Gemeinde haben am frühen Morgen des Neujahrstags in der Innenstadt die Spuren der Silvesternacht beseitigt.

Den Städten und Gemeinden, in denen sie als Flüchtlinge eine neue Heimat gefunden haben, wollen sie dadurch etwas zurückgeben – Jahr für Jahr, und das seit nunmehr 15 Jahren.

30 Männer jeden Alters beteiligen sich frühmorgens an der Aufräumaktion

30 Männer waren es in diesem Jahr – der Jüngste gerade mal zwölf Jahre alt, der Älteste 67. Wie immer hatten sie sich frühmorgens in ihrem Gemeindehaus zum Gebet getroffen, hatten gemeinsam gefrühstückt und waren dann, ausgestattet mit blauen Müllsäcken und unterstützt von Balinger Bauhof-Mitarbeitern, durch die Innenstadt gezogen auf der Suche nach ausgebrannten Silvesterböllern und -raketen. Am Ende waren die Säcke prall gefüllt, und die Kehrmaschine des Bauhofs erledigte den Rest.

Organisiert werde die Säuberungsaktion mittlerweile in 200 Städten und Gemeinden in ganz Deutschland von der Jugendorganisation der Ahmadiyya-Gemeinde, erklären sie. Den Neujahrsputz, der übrigens auch in Hechingen und Albstadt organisiert wird, betrachten sie als eine "ehrenvolle Aufgabe".