Blick von oben auf Weilstetten: Die SPD fordert Gemeinderat ein umfassendes Konzept für die künftige Nahversorgung – und will dafür die Weilstettener Bürger umfassend beteiligen. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Fraktion fordert im Gemeinderat umfassendes Konzept für künftige Nahversorgung

Nach dem vorerst gescheiterten Vorhaben, im Weilstettener Zentrum Grauenstein einen Netto-Markt anzusiedeln, hat die SPD eine neue Initiative angestoßen, wie die Nahversorgung für den drittgrößten Balinger Ortsteil neu gedacht und verwirklicht werden könnte.

Balingen. Nathalie Hahn brachte am Dienstagabend im Gemedinerat für die Fraktion den Antrag ein, dass sich die Stadtverwaltung mit intensiver Beteiligung der Weilstettener Gedanken über die künftige Nahversorgung und eine dazugehörige Quartierentwicklung machen solle. Geprüft werden solle zudem, welche bestehenden Gebäude dafür in Frage kommen könnten.

Oberbürgermeister Helmut Reitemann sagte zu, den Antrag zu prüfen. Nach dem Willen der SPD soll über das Ansinnen möglichst rasch, möglichst in der Juli-Sitzung des Gemeinderats entschieden werden.

Erste Ergebnisse sollen nach dem Willen der Genossen bis November vorliegen – das ist nicht nur ein sportlicher Zeitplan, sondern wohl auch nicht ohne Hintergedanke: Wie berichtet, hatte es im Gemeinderat vor wenigen Wochen keine Mehrheit für die Ansiedlung des von der Volksbank Hohenzollern-Balingen geplanten Netto-Markts auf dem Steinle-Areal an der Wilhelm-Kraut-Straße gegeben. Damit war auch der Netto-Markt in Weilstetten vom Tisch. Im November könnte nach dem Scheitern in der Mai-Sitzung das Netto-Paket erneut zur Abstimmung gestellt werden.

Genau das aber wollen die Genossen offenbar nicht. Man strebe vielmehr eine umfassende Beteiligung der Weilstettener an und nicht nur die Entscheidung über das Konzept eines Investors – im Vordergrund müssten, so Hahn, bürgerschaftliche und nicht wirtschaftliche Interessen stehen.

"Abfallprodukt der Kernstadtüberlegung"

Denkbar seien dabei auch der Aufbau genossenschaftlicher Strukturen und vielfältige Kooperationen. So könnten in Weilstetten der so dringend benötigten Lebensmittelmarkt und darüberhinaus weitere Angebote entstehen.

Der für den Teilort geplanten Netto-Markt wird in der Antragsbegründung als "Abfallprodukt der Kernstadtüberlegungen" bezeichnet. Bekannterweise hatte die Stadt darauf gedrängt, dass neben dem Markt in Balingen auch jener in Weilstetten gebaut werde; Netto wiederum hatte sich für die Verwirklichung des Markts im Zentrum Grauenstein nur unter der Bedingung bereiterklärt, dass jener in der Kernstadt kommen kann.